Wie gründe ich mein eigenes Ingenieurbüro? – Ein Ratgeber für Gründerinnen und Gründer in Deutschland
Für Sie habe ich einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Gründung eines Ingenieurbüros zusammengetragen. Es sieht umfangreich aus, kratzt aber nur an der Oberfläche und soll Sie befähigen, sich in die richtige Richtung zu entwickeln.
Wer sich selbstständig macht, muss viel lernen. Ich will einen Beitrag dazu leisten.
Ich selbst bin Ingenieur und habe mehrere Ingenieurdienstleister und Ingenieurbüros in den Bereichen automobiles Testen und Softwareentwicklung gegründet und betrieben. Aus diesem Grund glaube ich: Ich bin einer der besten Gründungsberater für Gründer von Ingenieurbüros und Ingenieurdienstleistern.
Meine Erfahrung beziehen sich primär auf die Bereiche Automobil, Maschinenbau und Software. Da ich in der Führung eines Bauunternehmens als Beirat mitwirken durfte, sind mir aber auch die Herausforderungen am Bau nicht unbekannt.
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Inhaltsverzeichnis
Basics für die Gründung
Mindset: Was ist der Unterschied zwischen dem Mindset eines angestellten Managers und eines Unternehmers?
Diese Frage stelle ich im Gründungscoaching immer. Ich frage dies aber auch gestandene Unternehmerinnen und Unternehmer, wenn ich das Gefühl habe: Hier wurde etwas nicht ganz verstanden.
Die Antwort ist ganz einfach:
Ein angestellter Manager managt. Was ist managen? Managen heißt nichts anderes als optimieren. Ein angestellter Manager glaubt, er müsste permanent optimieren. Es werden Umsätze, Gewinne, Kunden, Lagerbestände, Mitarbeiter und, und, und optimiert.
Ein Unternehmer leistet sich Risiken. Alles, was ein Unternehmer tut oder nicht tut, ist mit Risiken verbunden. Der Unternehmer wägt immer wieder ab: Will ich mir das Risiko leisten oder nicht? Will ich mir das Risiko eines zusätzlichen Mitarbeiters leisten oder leiste ich mir das Risiko, dass meine Kunden nicht termingerecht bedient werden? Will ich mir das Risiko des zusätzlichen Auftrags leisten, oder leiste ich mir das Risiko, diesen Auftrag abzusagen.
Warum ist die Motivation eines Unternehmers der Schlüssel für den Erfolg der Firma?
Ihr neu gegründetes Unternehmen wird sehr lange kein Konzern sein, selbst wenn das Ihr Plan ist. (Muss es aber nicht.) Das heißt aber auch, auf dem Weg zum Konzern ist Ihr Unternehmen um Sie herum gebaut. Wenn Sie keinen Konzern anstreben gilt das natürlich genau so. Der einzige Mensch, der sich in Ihrem Unternehmen zufrieden und glücklich fühlen muss, sind Sie als Inhaber. Nur der Inhaber ist es, der Ihr Unternehmen aufbaut und erfolgreich macht.
Deshalb machen Sie sich Ihre Motivationen bewusst. Zum diesem Thema habe ich schon vor sehr langer Zeit eine Seite angelegt: Das 1×1 der Unternehmensgründung und des Unternehmertums - Motivationen für den Schritt in die Selbstständigkeit
Die Frage nach der Motivation ist die Frage, die Sie sich über Ihr ganzes Unternehmerdasein stellen. Nur wenn das Unternehmen im Gleichlauf mit Ihrer Motivation funktioniert, können Sie erfolgreich sein.
Selbst-Test für Sie: Bin ich eine Gründer-Persönlichkeit?
![Willi Saubert Willi Saubert](https://www.peter-saubert.net/wp-content/uploads/2023/04/DSC_4672-scaled.jpg)
Was muss ein Selbstständiger oder ein Unternehmer können?
Was Sie sich bewusst machen sollten
Es gibt aber Dinge, die sollte man sich bewusst machen:
- Selbstständigkeit ist keine abhängige Beschäftigung. Selbstständigkeit heißt Freiheit. Freiheit bedeutet Verantwortung für sich, für die Familie, für die Schutzbefohlenen (Die Schutzbefohlenen sind Menschen, die, wie zum Beispiel Mitarbeiter, von Ihnen abhängig sind.) und für die Gesellschaft. Diese Verantwortung muss man tragen können. Delegieren kann man diese Verantwortung nicht.
- Damit eine Selbstständigkeit, das heißt eine freie berufliche Entwicklung, gelingen kann, muss man aus eigenem Antrieb Aufgaben anpacken und erledigen. Dazu gehören nicht nur die Aufgaben, die man gerne macht. Dazu gehören auch die Aufgaben, die keiner machen will. Die weniger tollen Aufgaben bleiben immer beim Chef hängen und das sind Sie.
- Die Welt verändert sich und damit ändert sich Ihr Geschäftsmodell. Sie werden Ihr Geschäftsmodell immer wieder an die Veränderungen anpassen müssen. Die Anpassungen müssen Sie selbst entwickeln und dazu müssen Sie selbst ständig und selbstständig dazulernen. Das nennt man innovativ. Wenn Sie Mitarbeiter haben, müssen Sie diese innovativen Veränderungen auch mit oder gegen Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden durchsetzen.
- Sie müssen erkennen, was wirklich wichtig ist und wie Sie sich auf die wirklich wichtigen Sachen konzentrieren.
- Sie müssen Unsicherheit aushalten. Prinzipiell ist das Leben geprägt von Unsicherheit und Unwissen. Als Angestellter können Sie sich hinter den Gewissheiten von Abhängigkeit verstecken. Als freier Selbstständiger leben Sie mit Risiken, Unwissen und Unsicherheit. Wer das nicht aushalten kann, scheitert als Selbstständiger.
- Wenn etwas schief läuft, war es immer der Chef. Wer Chef sein will, lebt damit, dass er schuld ist. Er ist auch schuld, wenn er gar nichts dafür konnte. Das gilt für Lieferanten, Mitarbeiter und Kunden: Der Versager ist immer der Chef. Wer das nicht erträgt scheitert als freier Selbstständiger.
- Wenn ich Beschäftigte einstellen möchte, muss ich mit diesen Menschen umgehen können. Mitarbeiter haben naturgemäß kein großes Interesse an Ihrer Firma. Wie führen Sie diese Mitarbeiter, so dass die Mitarbeiter im Idealfall mit Ihnen gemeinsam an Ihrem Ziel arbeiten? Ohne eine glaubwürdige und klare Kommunikation wird das nichts.
- Was sagt Ihr Netzwerk? Haben Sie überhaupt ein Netzwerk? Ich meine ein Netzwerk, das Ihnen nutzt. Wie bauen Sie Ihr Netzwerk aus, um Ihr Geschäft zu entwickeln?
Kaufmännisches Können: Wie funktioniert Betriebswirtschaft?
Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, muss man verstehen, wie wirtschaftliche Zusammenhänge wirken. Jetzt muss man kein Wirtschaftsexperte sein. Man sollte aber schon einige Dinge grundlegend verstehen:
- Wie ist mein Geschäftsmodell aufgebaut? Was sind die wirklich entscheidenden Faktoren für Erfolg und Misserfolg? Was sind die großen Abhängigkeiten?
- Wie verkaufe ich meine Leistung? Persönlich verkaufen bedeutet immer, mit Menschen umgehen können und kommunikationsstark zu sein.
- Wer sind meine Kunden? Wie erreiche ich meine Kunden? Warum kaufen meine Kunden meine Leistungen oder Produkte? Sicher nicht, weil es billig ist. Warum müssen die Kunden das Produkt oder die Leistung tatsächlich kaufen?
- Wie funktioniert die Buchhaltung grundsätzlich?
- Wie plane ich Liquidität und Erfolge?
- Wie bewerte ich Entscheidungssituationen? Die wesentliche Leistung eines Chefs ist das Entscheiden. Wer nicht entscheiden kann, kann nicht frei und selbstständig sein.
- Wie prüfe ich meine Annahmen? Planen heißt ja nichts anderes als: Ich rate nach einem System. In jeder Planung stecken unendlich viele Annahmen. Diese Annahmen muss ich überprüfen und gegebenenfalls korrigieren. Dieser Prozess heißt übrigens Controlling.
- Was sind die Risiken?
- Wie funktioniert ein Vertrag? Kunden zahlen an Sie nur, weil es einen Vertrag gibt. Wenn Sie nicht verstehen, wann und warum der Kunde an Sie zahlen muss, werden Sie als freier Selbstständiger scheitern.
- Was ist Recht und was bedeutet Recht für mein Unternehmen? Sie müssen kein Jurist werden. Aber Sie müssen Grundzüge verstehen.
- Wie funktioniert mein Angebot für Kunden?
Kaltakquise
Tim Taxis spricht über Kaltakquise.
Preisverhandlung
Tim Taxis spricht über Preisverhandlung.
Fachkenntnisse
Natürlich sollten Sie auch etwas von Ihrer Leistung oder Ihren Produkten verstehen. Sie wären nicht die erste Gründung, die nur verkauft, weil der Markt Respekt von den Produktkenntnissen des Chefs hat. Bei mir war das immer der Erfolgsfaktor.
Ist Gründung im Nebenerwerb eine Möglichkeit?
Wenn Sie gründen wollen, aber noch nicht wissen, ob die Selbstständigkeit eine Option für Sie ist, bietet sich ein risikominimierter Einsteig im Nebenerwerb an.
Der risikominimierte Einstieg ist aber nicht nur etwas, für Gründerinnen und Gründer, die noch nicht wissen, ob Sie wirklich frei und selbstständig sein können. Bis Sie die ersten Kunden überzeugt haben und von diesen Kunden, wirklich Rechnungen bezahlt haben, kann lange Zeit vergehen. Da ist die Sicherheit, dass es vielleicht doch noch Einnahmen gibt, nicht schlecht. Die Gründung im Nebenerwerb kann also für alle Gründer eine Option sein, egal ob diese aus einem festen Job oder aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen.
Wer aus der Arbeitslosigkeit im Nebenerwerb gründet, sollte aber darauf achten, dass er nur 14 Stunden pro Woche arbeitet und nicht mehr als 165€ im Monat verdient. Damit lässt sich ein Vorlauf zur Kundengewinnung schaffen und wenn die durch das Arbeitsamt geförderte Gründung dann erfolgt, weiß man schon, dass es wahrscheinlich klappen wird.
Für einige Geschäftsmodelle bietet sich eine Gründung aus Teilzeit oder aus der Elternzeit heraus an. Das gilt ganz besonders, wenn auf Grund des hohen Expertenstatus oder der hohen Spezialisierung ein langsamer Anlauf der Geschäftstätigkeit zu erwarten ist. Diese Variante ist oft auch die richtige Vorgehensweise, wenn der Gründer Schwächen im Vertrieb hat.
Wenig sinnvoll ist die Gründung im Nebenerwerb eher, wenn hohe Investitionen zum Beispiel in Messtechnik oder in Lizenzen erforderlich sind.
Selbstdisziplin
Damit man im Nebenerwerb gründen kann, muss man vor allem Selbstdisziplin mitbringen. Da der unbedingte Druck zum Erfolg nicht da ist, muss man auch nicht erfolgreich sein. Die Folge ist für viele, dass die Motivation nicht ausreicht, eine erfolgreiche Unternehmung aufzubauen.
Umsatzsteuer
Wer Dienstleistungen im Nebenerwerb anbietet, hat in der Regel einen Umsatz von unter 22.000€. Damit kann sich diese Unternehmung nach §19 UStG von der Umsatzsteuer befreien lassen. Das macht immer Sinn, wenn Dienstleistungen für Privatkunden erbracht werden.
Genehmigung durch den Arbeitgeber
Prinzipiell muss man den Nebenerwerb nicht beim Arbeitgeber anmelden und genehmigen lassen. Allerdings hat der Arbeitgeber dann ein unbedingtes Recht an Mitsprache, wenn die Leistung des Arbeitnehmers beeinträchtigt ist. Deshalb macht es Sinn, den Arbeitgeber darüber zu informieren. Diese Genehmigung sollte der Gründer bzw. die Gründerin vorab einholen.
Diese Genehmigung kann der Arbeitgeber aber widerrufen, wenn die Leistung des Arbeitnehmers in der Arbeitsstelle gefährdet wird oder gesetzliche Auflagen, wie zum Beispiel beim Lenkzeitengesetz, dies erforderlich machen. Auf diesen Widerruf sollte sich der Gründer bzw. die Gründerin vorbereiten, da er in der Regel irgendwann kommt.
Vorteile
Vorteile einer Gründung im Nebenberuf sind:
- Die Sozialversicherungen sind finanziert.
- Der Gründer bzw. die Gründerin kann den Kundenstamm aufbauen.
- Der Gründer bzw. die Gründerin kann sich ausprobieren.
- Der Gründer bzw. die Gründerin kann ggf. die Kleinunternehmerregelung nach § 19 Umsatzsteuergesetz nutzen.
Nachteile
Der wesentliche Nachteil bei der Gründung ist:
- Der Gründer bzw. die Gründerin ist nicht fokussiert und verliert eventuell die Aufgaben und Ziele als Unternehmer aus den Augen.
Wieviel darf ich im Nebenerwerb dazu verdienen?
Natürlich gibt es Regelungen für Arbeitslose, Bürgergeldempfänger, Frührentner und viele mehr. Die Regelungen müssen Sie bitte selbst klären. Das ist eine Rechtsberatung und die kann und darf ich hier nicht leisten.
Wer aber in einem normalen Arbeitsverhältnis steht, kann unbegrenzt dazuverdienen. Die Frage, ob es sich um einen Haupterwerb oder einen Nebenerwerb handelt, macht sich nicht am Umsatz oder Gewinn fest. Die Frage Haupt- oder Nebenerwerb wird an der Arbeitszeit festgemacht, die man auf die unterschiedlichen Einkommensquellen aufwendet.
Ich hatte schon einen Mandanten, der 200.000€ im Nebenerwerb verdient hat. Im Haupterwerb war er Finanzbeamter.
Brauche ich einen Coach für die Gründung?
Natürlich gibt es keine pauschale Antwort für alle und jeden. Ich kann die Frage "Brauche ich einen Coach?" aber aus meiner eigenen Erfahrung für mich beantworten. Ich hatte einen sehr guten Coach. Weil ich diesen sehr guten Coach hatte, habe ich viele Dinge überhaupt nur hinbekommen. Der Schritt vom angestellten Chef zum freien Selbstständigen und Unternehmer ist immer noch sehr groß. Ich war froh, dass ich jemanden hatte, mit dem ich sprechen konnte. Im Endeffekt ist ein Coach für einen Unternehmer der Beirat.
Ob ein Coach notwendig ist oder nicht, habe ich in einem eigenständigen Beitrag beantwortet. Dieser heißt Das 1×1 der Unternehmensgründung – Gründungscoaching: Pro & Contra. Lesen Sie den Beitrag gerne und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung.
Muss mein Geschäftsmodell skalieren?
Was heißt „skalieren eines Geschäftsmodells“?
Skalieren eines Geschäftsmodells bedeutet im Grunde genommen, ein Unternehmen so zu vergrößern, dass es mehr Kunden erreichen und höhere Umsätze erzielen kann, ohne dass die Kosten im gleichen Verhältnis steigen. Es geht darum, ein Geschäftsmodell so zu gestalten, dass es effizient wächst und sich an verändernde Marktbedingungen anpassen kann.
Das ist eigentlich eine Grundforderung für wachsende Unternehmen.
Wenn die Kosten mit dem Umsatz steigen würden, ergibt sich eine kritische Grenze. An dieser Grenze übersteigen die Kosten die Erlöse und machen damit das Geschäftsmodell kaputt. Wer als Soloselbständiger Kundendienste unterwegs ist, wird kleine Reparaturen nur im näheren Umfeld ausführen. Niemand käme als Malermeister auf die Idee, zum Streichen einer Wohnung von Hamburg nach München zu fahren. Das Geschäft ist also nicht oder sehr begrenzt skalierbar.
In der öffentlichen Diskussion wird aber oft so getan, als wenn sich die Kosten bei skalierbaren Unternehmen gar nicht ändern würden. Das ist natürlich Quatsch.
Vereinfacht gesagt kann ein skalierbares Geschäftsmodell theoretisch unbegrenzt wachsen, ohne dass man ständig mehr Ressourcen (Geld, Personal, Zeit) investieren muss. Durch Automatisierung und Standardisierung von Prozessen wird das Wachstum effizienter und kostengünstiger.
Das Problem solcher Geschäftsmodell ist: Sie können das Geschäftsmodell in der Regel nicht besonders flexibel an den Markt anpassen, da Sie über die Automatisierung und die Prozessgestaltung relativ starr sind. Versuchen Sie einmal auf die Schnelle einen komplexen Prozess zu ändern.
Wann ist Skalierbarkeit wichtig?
Grundsätzlich sollten Sie immer darauf achten, dass mit dem Unternehmenswachstum auch Ihre Marge wächst. Das hat jetzt formal aber nichts mit Skalierung zu tun.
Skalierbarkeit ist immer wichtig, wenn Sie als Startup nach Investoren suchen, die in frühe Geschäftmodelle investieren. Für „Early Stage“-Investoren sind Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial und Skalierbarkeit eine Voraussetzung für die Investition.
Welche typischen Beispiele für skalierbare Geschäftsmodelle gibt es?
Die Standardbeispiel sind:
- Software-as-a-Service (SaaS): Einmal entwickelte Software kann an viele Kunden verkauft werden, ohne dass die Produktionskosten pro Kunde steigen.
- Online-Marktplätze: Plattformen wie Amazon oder eBay können mit wachsender Nutzerzahl immer größere Umsätze generieren, ohne dass die Infrastruktur proportional ausgebaut werden muss.
- Digitale Produkte: E-Books, Online-Kurse oder Musik können beliebig oft verkauft werden, ohne zusätzliche Produktionskosten.
Aus der Erfahrung weiß ich, dass die Bereiche digitale Produkte abgegrast sind. Die meisten Gründerinnen und Gründer werden sich in diesen Bereichen nicht sehen. Wer ein skalierbares Produkt hat, wird die Rechtsform Freiberufler nicht wählen können. Skalierbare Geschäftsmodelle sind der Erfahrung nach immer Gewerbebetriebe.
Jetzt einmal unter Ingenieuren
![Peter Saubert Peter Saubert](https://www.peter-saubert.net/wp-content/uploads/2023/04/DSC_4679-scaled.jpg)
Als ich 2020 meine erste Webseite zur Gründung von Ingenieurbüros online stellte, gab es dazu nicht viel im Internet. Inzwischen haben viele Publisher nachgezogen und eigene Webseiten zu dem Thema produziert. Wenn ich die Information aus dem Internet lese, stehen mir teilweise die Haare zu Berge. Was der Begriff ingenieurmäßig bedeutet, ist offensichtlich vielen nicht klar. Das Ingenieure nicht einfach eine Personengruppe wie Steuerberater oder Lehrer sind, verstehen die meisten auch nicht. Es ist ja für einen Ingenieur nichts Überraschendes, dass er sich mit zwei Ingenieure auf einer Party trifft und vom Geschäft der anderen wirklich gar nichts verstehen kann. Ingenieur ist eine Sammelbezeichnung für akademische Techniker. Wenn ich dann lese, dass ein Baustatiker, eine QM-Auditor, ein Elektroniker, ein Anlagen-Betriebsingenieur, ein Berechnungsingenieur, ein Konstrukteur, ein Chemie-Ingenieur, … die gleiche Strategie und Methode, die gleiche Rechtsform und so weiter benötigen, weiß ich: Diese Leute wissen nicht, was ein Ingenieur ist.
Also jetzt mal unter Ingenieuren: Dem Ingenieur ist nix zu schwör, sagt Werner. Also auf geht’s.
Der Ingenieur als Rechtssubjekt
Was ist ein Ingenieurbüro?
Ein Ingenieurbüro ist ein Dienstleistungsunternehmen, das sich auf ingenieurtechnische und ingenieurwissenschaftliche Aufgaben spezialisiert hat. Im Wesentlichen bieten Ingenieurbüros ihre ingenieurtechnische Expertise und ihr ingenieurtechnisches Wissen an, um für ihre Kunden zu planen, zu beraten, zu berechnen, zu gestalten.
Damit ein Unternehmen ein Ingenieurbüro oder eine Ingenieurdienstleister wird, muss das Unternehmen ein ingenieurtechnisch eingerichteter Betrieb sein.
Was ist ein ingenieurtechnisch eingerichteter Betrieb?
Der Begriff „ingenieurmäßig eingerichteter Betrieb“ bedeutet, dass ein Betrieb oder eine Organisation nach den Prinzipien und Standards des Ingenieurwesens konzipiert und ausgestattet ist.
Was das konkret bedeutet, kann je nach Spezialisierung variieren, aber im Allgemeinen beinhaltet es folgende Aspekte:
Technische Ausstattung: Der Betrieb verfügt über die notwendigen Geräte und Anlagen, die speziell für die jeweiligen Aufgaben notwendig sind. Ein Energieberater wird zum Beispiel eine Wärmebildkamera besitzen. Ein Berechnungsingenieur hat einen Computer mit entsprechenden Berechnungsmöglichkeiten. Ein Baustatiker verfügt über einen Zugang zu den aktuellen Baunormen. Ein Softwareentwickler verfügt über einen Computer, der für die Softwareentwicklung geeignet ist.
Organisation und Prozesse: Die Arbeitsabläufe folgen ingenieurtechnischen Prinzipien. Das heißt, die Ergebnisentstehnung ist nachvollziehbar dokumentiert und es gibt klare Strukturen und Verantwortlichkeiten.
Qualifikation der Mitarbeiter: Die technischen Beschäftigten besitzen die notwendigen technischen Kenntnisse und Fähigkeiten für ihre Aufgaben.
Sicherheit: Die Organisation stellt sicher, dass Kunden mit den Ergebnissen unter minimalen Risiken arbeiten können.
Verantwortung: Die ingenieurtechnische Leitung liegt bei einem leitenden Ingenieur. Dieser haftet persönlich für die Ingenieurtechnik und für die Auswirkungen der Ingenieurtechnik.
Was ist ein Ingenieur?
Ingenieur ist eine gesetzlich geschützte Bezeichnung die eine formale und geprüfte Qualifikation darstellt. Es darf sich also nicht jeder Ingenieur nennen.
Ein Ingenieur ist ein Diplom-Ingenieur, ein Bachelor of Engineering oder ein Master of Engineering. Ein Ingenieur kann aber auch ein „alter Ingenieur“ ohne Diplom sein. Der klassische „Herr Ingenieur“ heißt heute staatlich geprüfter Techniker. Das bedeutet, dass ein staatlich geprüfter Techniker auch leitender Ingenieur sein kann, es sei denn: Die Zulassungsvorschrift in einem Bereich verlangt etwas anderes. Die Zulassungsvorschriften fordern zum Beispiel für Baustatiker oder vorlagenberechtigte Bauingenieure ein Diplom oder Master. Auch für bestimmte Auditoren wird ein Diplom oder ein Master gefordert.
Der staatlich geprüfte Techniker ist dem Meisterabschluss gleichgestellt. Das bedeutet faktisch auch, dass ein Meister mit Führungserfahrungen und ingenieurtechnischen Berufserfahrungen unter bestimmten Bedingungen leitender Ingenieur sein kann. Das muss aber im Einzelfall geprüft werden. Eine so genannte rechtssichere Beratung dazu ist nicht möglich, da Juristen keine Ingenieure sind. (Rechtssicher ist auch ein Begriff, den es nicht gibt. Auf hoher See und vor Gericht, sind Sie in Gottes Hand.)
Was ist ein leitender Ingenieur?
Ein leitender Ingenieur ist eine Person, die
- in der Organisation unternehmerisch für die Ingenieurtechnik verantwortlich ist. Das heißt, diese Person ist niemandem weisungsgebunden. Diese Person ist in der Regel Teil der Geschäftsführung. Diese Person haftet für die ingenieurtechnischen Risiken im Unternehmen und als Teil der Geschäftsführung.
- aufgrund der formalen Qualifikation und der beruflichen Erfahrungen zur ingenieurtechnischen Leitung des Betriebs in der Lage ist. Das heißt, die Person ist Ingenieur mit einem für den Betrieb relevanten Ausbildungsprofil und die Person hat – falls Mitarbeiter beschäftigt werden – Führungserfahrung.
Der leitende Ingenieur ist also in jedem Fall in seiner Ausbildung und Erfahrung ein Ingenieur.
Ich werde von Mandanten immer wieder gefragt, ob ich den Mandanten schriftlich rechtlich belastbar versichern kann, dass das was Sie vorhaben auch wirklich als Ingenieurbüro so funktioniert. Wenn es ein Anwalt nicht kann – wie soll es ein Ingenieur können? Ich kann mit Ihnen keine Rechtsberatung machen. Ich kann Ihnen nur kaufmännisch und ingenieurmäßig erklären, worauf es ankommt. Die Verantwortung muss immer der Unternehmer übernehmen. Das ist aber bei der juristischen Beratung durch einen Anwalt auch so.
![Peter Saubert Peter Saubert](https://www.peter-saubert.net/wp-content/uploads/2023/04/B736C10B-5D6C-4725-861E-12C98158B7E8-scaled.jpeg)
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Handlungskompetenzen und Pflichtmitgliedschaften für Ingenieurbüros
Handlungskompetenzen: Was darf ein Ingenieurbüro?
In Ingenieurbüro ist ein Unternehmen wie jedes andere. Der einzige Unterschied ist: Es ist auf einen bestimmten ingenieurtechnischen Bereich spezialisiert und hat hier Kompetenzen. In diesem Bereich kann das Ingenieurbüro frei machen, was unternehmerisch sinnvoll ist. Allerdings hat das Ingenieurbüro auch alle Gesetze einzuhalten.
Gesetze sind zum Beispiel Regelungen, wie eine Planung oder eine Auslegung zu erfolgen ist. Dafür gibt es in der Regel Normen und Standards, die definieren, was geht und was nicht. Die Abweichung von Normen und Standards sind immer dann dokumentations- und erklärungsbedürftig, wenn es sich um sicherheitrelevante Systeme oder um Systeme mit expliziten gesetzlichen Auswirkungen handelt. Im Bereich Baustatik zum Beispiel sind Abweichungen oft fast ausgeschlossen. Ob etwas sicherheitsrelevant ist, muss der leitende Ingenieur beurteilen und schriftlich dokumentieren können.
Natürlich kann ein Ingenieurbüro zum Beispiel auch ein eigenes Auto entwickeln. Damit dieses jedoch auf einer öffentlichen Straße betrieben werden kann, muss es von einem zugelassenen KFZ-Sachverständigen auf Einhaltung der StVZO geprüft werden. Dazu muss natürlich der Entwickler dokumentieren und erklären, warum das Fahrzeug den gesetzlichen Anforderungen gerecht wird.
Welche Pflichtmitgliedschaften gibt es für Ingenieurbüros?
Für zahlreiche Ingenieur-Aufgaben gibt es Pflichtmitgliedschaften in entsprechenden Kammern. Das gilt aber nicht für alle Ingenieur-Aufgaben. Zum Beispiel benötige ich für mein Ingenieurbüro im automobilen Testing als Freiberufler keine Mitgliedschaft in einer Kammer. Pauschalierte Aussagen dazu sind nur schwer möglich. Es muss wirklich eine Einzelfallprüfung erfolgen.
Ein Schutz der Bezeichnung Ingenieurbüro ist nicht notwendig, wenn die Voraussetzungen für ein Ingenieurbüro erfüllt sind.
Bei der Bezeichnung beratender Ingenieur ist eine Kammermitgliedschaft notwendig. Die Bezeichnung beratender Ingenieur ist eine geschützte Marke. Ich habe dieses Problem für mich mit dem Modell Ingenieurbüro und Unternehmensberatung gelöst. Man könnte dies auch mit ingenieurtechnische Unternehmensberatung umgehen. Unternehmensberatung ist keine geschützte Bezeichnung.
Eine Mitgliedschaft in der IHK ist nur für Gewerbetreibende, das heißt Vermittler, Produktanbieter und Kapitalgesellschaften, zwingend. Freiberufliche Ingenieure brauchen der IHK nicht beizutreten.
Risikoanalyse, Haftung und Absicherung von Risiken
Ich zeige in diesem Abschnitt wichtige Risiken oder Unterschiede zum abhängigen Arbeitnehmer. Natürlich ist jedem klar, dass diese Aufzählung nicht vollständig sein kann.
Versicherungen sind Absicherungskonzepte für Risiken
Oft hören wir, das Versicherungen ja überflüssig sind. Versicherungen sind ein Konzept für die Absicherung von Risiken. Sie können für die Zahlung einer Versicherungsprämie das Risiko an die Versicherung auslagern. Die Versicherung bepreist Ihnen das Risiko. Sie können dann für sich als freier Menschen entscheiden: Will ich das Risiko selbst tragen oder will ich es der Versicherung übertragen. Das ist Ihre Entscheidung. Sie müssen entscheiden, ob Sie das Risiko der Versicherungsprämie oder das Risiko selbst eingehen wollen und können.
Das entfällt für Selbstständige
Unternehmer sein, bedeutet darüber nachzudenken: Welche Risiken will ich mir leisten?
Wer sich selbständig macht und sein eigenes Unternehmen gründet, fällt aus vielen Bereichen des sozialen Auffangnetzes heraus. Das ist das Hauptrisiko oder ein wesentlicher Grund, weshalb viele Arbeitnehmer Angst vor der Selbstständigkeit haben.
Arbeitslosenversicherung
Die Arbeitslosenversicherung gibt es nur für Arbeitnehmer.
Lediglich wer sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig macht, kann eine Arbeitslosenversicherung bei der Agentur für Arbeit abschließen. Sprechen Sie dazu Ihre Beratungsperson in der Agentur für Arbeit an. Die finden das in der Regel gut.
Krankenversicherungspflicht
Die Krankenversicherungspflicht besteht für Selbstständige weiterhin. Allerdings haben Sie die Wahl zwischen der gesetzlichen und einer privaten Krankenversicherung.
Ich empfehle den Wechsel in eine private Krankenversicherung erst, wenn das Geschäft stabil läuft.
Die Krankenversicherungsbeiträge müssen selbst abgeführt werden. Die Krankenversicherungen setzen die Beitragszahlung auch rücksichtslos durch. Das gilt ganz besonders für die gesetzlichen Krankenversicherungen, die faktisch zahlungsunfähig sind und deshalb auf jeden Euro angewiesen sind.
Pflegeversicherung
Die Pflegeversicherungspflicht besteht für Selbstständige weiterhin. Die Wahl der Pflegeversicherung ist an die Krankenversicherung gebunden.
Die Krankenversicherungsbeiträge müssen selbst abgeführt werden. Die Krankenversicherungen setzen die Beitragszahlung auch rücksichtslos durch.
Rentenversicherung
Die Rentenversicherung ist inzwischen eine Rentensteuer. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das System deutlich reformiert wird. Bis dahin leben wir mit den Unzulänglichkeiten.
Im Bereich der Rentenversicherung gibt es eine gewisse Unsicherheit, die auf die dilettantische rechtliche Konstellation zurück geht. Einige Berufsgruppen (zum Beispiel Landwirte, Steuerberater, Apotheker, Ärzte, Wirtschaftsprüfer…) haben eigene Versorgungswerke. Einige Berufsgruppen sind pflichtversichert in der gesetzlichen Rentenversicherung. Andere Berufsgruppen sind von der Rentenversicherungspflicht befreit. Das hier zu klären, ist nicht möglich. Sie können bei der Deutschen Rentenversicherung die Rentenversicherungspflicht klären.
Egal ob eine Rentenversicherungspflicht besteht oder nicht, sollten Sie aktiv privat für die Rente vorsorgen. Eine Möglichkeit diese zu tun, ist die GmbH-Holding.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit einer freiwilligen Rentenversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung. Allerdings ist das aus unserer Sicht eine hochspekulative Wette, die nur Ältere noch eingehen sollten.
Erwerbsunfähigkeitsrente
Die Erwerbsunfähigkeitsrente als weitere Leistung der Deutschen Rentenversicherung hängt an Ihrer Versicherungspflicht in der Rentenversicherung. Wer als Selbstständiger oder freier Unternehmer eine Erwerbsunfähigkeitsrente möchte, muss sich privat absichern.
Berufsgenossenschaft (BG)
Als Angestellter sind Sie bei der Berufsgenossenschaft (BG) Ihres Arbeitgebers versichert. Sind Sie kein Angestellter, sind Sie auch nicht bei der BG versichert. Sie müssen aktiv etwas aus eigenem Antrieb machen, was die Erwerbsunfähigkeit absichert.
Was von den meisten vergessen wird: Auch das entfällt
Mutterschutz
Der Mutterschutz ist eine reine Leistung für Arbeitnehmer. Als selbstständige Mutter oder als selbstständiger Vater gibt es zwar Erziehungsgeld. Das war’s aber dann schon.
Kündigungsschutz
Selbstständige haben natürlich keinen Kündigungsschutz. Gibt es keine Aufträge, ist das „unternehmerisches Risiko“.
Insolvenzgeld
Das Gleiche gilt natürlich auch für den Insolvenzfall. Arbeitnehmer erhalten 3 Monate Lohnfortzahlung im Insolvenzfall. Das gilt für Selbstständige natürlich nicht.
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall entfällt. Das kann mit einer Zusatzversicherung bei der Krankenversicherung kompensiert werden.
Was nicht möglich ist: Die Absicherung für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für das eigene Kind. Ist das Kind eines Selbstständigen krank, gibt es keine Möglichkeit der Absicherung.
Was ein Selbstständiger aber auch unbedingt berücksichtigen sollte: Es fällt ja nicht nur der Gewinn aus. Es fällt der Umsatz aus, mit dem Sie Ihre Fixkosten decken. Dafür gibt es Rohertragsversicherungen. Damit kann der Rohertrag, das heißt Umsatz minus Materialkosten versichert werden. Wer hohe Fixkosten hat, sollte diese Versicherung unbedingt in Erwägung ziehen.
Haftung als Unternehmer
Der Unternehmer haftet als Kaufmann. Ein Kaufmann ist eine Person, die sich über die wirtschaftlichen und juristischen Auswirkungen der eigenen Handlungen voll bewusst ist.
Verbraucherschutz: Verbraucher dürfen alles.
Das europäische Verbraucherrecht stellt den Verbraucher als besonders unfähig dar. Aus diesem Grund werden Verbraucher vor allem möglichen geschützt. Das ist oft nicht wirklich sinnvoll und nachhaltig. Prinzipiell kann man sich aber merken: Der Verbraucher darf fast alles und der Unternehmer muss sicherstellen, dass das dann auch funktioniert.
Solche Dinge, wie Widerruf ohne Angabe von Gründen oder Rücktritt vom Vertrag sind für Verbraucher gesetzliches Recht. Für Unternehmen sind sie nicht einfach.
Wer Geschäfte mit Verbrauchern macht, sollte sich die Risiken daraus bewusst machen.
Gewährleistung
Wenn Sie an Verbraucher liefern, müssen Sie im Rahmen des Verbraucherschutzes natürlich mindestens die gesetzlichen Gewährleistungen übernehmen.
Sie, als Selbstständiger kommen aber nicht selbstverständlich in den Genuss eine Gewährleistung für die gekauften Produkte. Hier gilt Vertragsfreiheit und hier können Sie die Verträge, einschließlich der Gewährleistung persönlich verhandeln.
Gewährleistung vs. Garantie
Unternehmen und Selbstständige haften für die Vertragseinhaltung.
Verträge sind einzuhalten. Das ist ein ganz einfacher Rechtsgrundsatz. Dieser Rechtsgrundsatz gilt für Selbstständige und Unternehmen in voller Härte. Werden Verträge nicht eingehalten, entsteht einer Vertragspartei dadurch ein Schaden. Für diesen Schaden haftet das Unternehmen bzw. der Selbstständige in voller Höhe.
Es hilft auch nicht, darauf zu verweisen, dass der Schaden ja eigentlich durch einen Mitarbeiter, einen Lieferanten oder Sub-Dienstleister verursacht wurde. Es haften die Vertragspartner. Natürlich können Sie versuchen, die Schäden auch gegen Zulieferer oder Mitarbeiter weiter zu reichen. Das sind aber eigenständige rechtlich Vorgänge, die Sie nicht von der eigenen Haftung befreien.
Es hilft auch nicht, darauf zu verweisen, dass die Lage nicht so gut war, wie angenommen oder dass sich die Preise am Markt verändert haben. Wenn ein Festpreis vereinbart ist, ist zum Festpreis zu liefern. Was natürlich gemacht werden kann: In die Verträge können zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses Klauseln aufgenommen werden, die diese Risiken weiterreichen. Ein Mietvertrag kann zum Beispiel an den Umsatz gebunden werden. Ein Preis kann nur unter der Bedingung gelten, dass der Rohstoffpreis nicht über einen bestimmten Wert steigt. Regelungen gibt es dazu viele. Das bewirkt dann aber oft neue Risiken. Und natürlich kennt die andere Seite die Wirkung auch und will sich darauf zunächst nicht einlassen.
Schäden aus der Nicht-Einhaltung von Verträgen können nicht mit Versicherungen aufgefangen werden.
Das ganz normale Haftpflicht-Risiko
Die normalen Betriebsrisiken, die nicht direkt aus Verträgen resultieren, können mit einer Betriebshaftpflicht-Versicherung abgedeckt werden. Das ist, meiner Meinung nach, die wichtigste Versicherung für Unternehmer und Selbstständige.
Was sind normale Betriebsrisiken? Alles das, wo Sie einen Schaden für einen anderen verursachen, weil es nebenbei passiert. Ein Kind verletzt sich in der Fußballschule. Ein Handwerker eckt im Hausflur an ein wertvolles Gemälde. Ein Mitarbeiter läuft durch die Glastür beim Kunden, was die Glastür nicht übersteht.
Risiken aus Fremdeinwirkung
Natürlich können auch Schäden auftreten, die durch Fremdeinwirkung entstehen. Beispiele sind:
- Einbruch, Diebstahl, Vandalismus: Diese Risiken können durch Inventarversicherung abgesichert werden.
- Diebstahl oder Verlust auf einem Transport: Diese Risiken können durch Transportversicherungen abgesichert werden.
- Untreue durch Mitarbeiter oder der Griff in die Kasse: Dieses Schäden können durch Vertrauensschadensversicherungen abgesichert werden.
Kostenrisiken
Noch einmal separat soll auf die Kostenrisiken eingegangen werden. Das sind eigentlich auch nur Risiken, die aus der Pflicht zur Vertragserfüllung resultieren. Kosten sind ja auch nur Teil eines Vertrages, den ein Unternehmen eingeht. Die Kosten sind aber häufig der Grund, weshalb Gründungen nicht erfolgreich sind oder weshalb Unternehmen scheitern.
Fixkosten: Unverrückbares Risiko für Unternehmen
Ich persönlich halte die Bezeichnung Fixkosten für unglücklich, weil die Bezeichnung unterstellt, die Kosten stehen unverrückbar da. Eigentlich handelt es sich um die Kosten, die die Struktur finanzieren. Je höher die Fixkosten sind, um so höher ist das Risiko der Firma. Die Fixkosten fressen das Kapital auf.
Wenn die Strukturkosten steigen, steigt auch der Breakeven oder auf deutsch: Es steigt die Gewinnschwelle. Das bedeutet, dass mehr Umsatz gemacht werden muss, um keinen Verlust zu realisieren.
Materialkosten bzw. variable Kosten fressen die Marge.
Ein weiteres großes Risiko sind die variablen Kosten. Die variablen Kosten sind das Material, dass für die Auftragsabwicklung benötigt wird. In den Buchhaltungen werden die variablen Kosten auf die Materialkosten reduziert. Das ist für das produzierende Gewerbe und die meisten Handwerker auch richtig.
Für Online-Händler sind aber zum Beispiel hier oft die Online-Marketingkosten zu berücksichtigen, für Berater und Ingenieure aber auch die Reisekosten zu ihren Einsatzorten.
Wenn die variablen Kosten steigen, sinkt die Marge. Eine sinkende Marge führt zu einem steigenden Breakeven oder auf deutsch: Es steigt die Gewinnschwelle. Das bedeutet, dass mehr Umsatz gemacht werden muss, um keinen Verlust zu realisieren.
Auslastungsrisiko: Damit sich etwas finanziert, brauchen Sie Auslastung.
In der Planung wird oft unterstellt, dass zum Beispiel Lohnkosten mit der Auftragsabwicklung zusammenhängen. Das gilt auch für den Fall einer hohen Auslastung. Sinkt die Auslastung unter entsprechende Grenzen, funktioniert es eben nicht mehr. Dann werden aus den scheinbar variablen Kosten plötzlich Fixkosten. Dieser Effekt ist das Auslastungsrisiko. Es tritt überall auf, wo gewisse Mindestmengen bezogen werden müssen.
Betriebskapitalrisiken
In den meisten Unternehmen ist irgendwie Kapital gebunden. Dieses Kapital kann verloren gehen oder entwertet werden.
Zahlungsausfall trifft jede Firma irgendwann.
Wie kann es zu Zahlungsausfällen kommen?
Zahlungsausfälle sind die Folge von äußeren Ereignissen, die dazu führen, dass ein Unternehmen nicht die Zahlungen erhält, die es erwartet. Das kann zum Beispiel die Insolvenz eines Kunden sein. Es kommt auch vor, dass Kunden nicht mehr erreichbar oder nicht mehr auffindbar sind. Relativ häufig kommt es aber auch zu Kundenreklamationen hinsichtlich Qualität, Lieferzeit oder irgendeiner anderen Regelung aus dem Vertrag oder dem Verbraucherrecht, so dass die Zahlung teilweise oder ganz abgeschrieben werden muss.
Wie kann ich mich gegen Zahlungsausfälle absichern?
- Sorgen Sie dafür, dass Sie das Geld möglichst in Vorkasse erheben. Dann ist die Wahrscheinlichkeit des Zahlungsausfalls am geringsten.
- Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Verträge tatsächlich auch erfüllen können.
- Mit Factoring können Zahlungsausfälle von bereits erstellten Rechnungen reduziert werden. Factoring ist ein Verkauf von Forderungen.
Die Insolvenz von Kunden ist ein Risiko für Unternehmen.
Geht Ihr Kunde pleite, ist das Geld beim Kunden erst einmal weg. Das ist jedem klar. Das ist aber nicht alles.
Sie räumen Ihren Kunden ein Zahlungsziel von 30 Tagen ein. Das ist ein Lieferantenkredit. Damit sind Sie bei einer Insolvenz Ihres Kunden im gleichen Rang, wie ein Kreditgeber. Wenn ein Insolvenzverwalter die Verwaltung übernimmt, wird er diese Kredite zur Zahlung einfordern, damit diese der Masse zugerechnet werden kann. Sie bekommen also einen Brief vom Insolvenzverwalter, dass Sie das schon erhaltene Geld zumindest der letzten 3 Monate auf das Treuhandkonto zurück überweisen sollen. Dazu sollten Sie dann vielleicht einen Anwalt fragen. Aber Sie werden das Geld an den Insolvenzverwalter zahlen müssen. Vermeiden kann man dieses Risiko nur durch sogenannte Bar-Geschäfte.
Vielleicht hat der Kunde in den zurückliegenden Jahren schon immer wieder einmal unzuverlässig gezahlt. Der Insolvenzverwalter wird dann unterstellen, dass Sie ja über die kritische Situation schon länger Bescheid wussten und wird den Zeitraum für die Rückforderungen deutlich ausweiten. Um es deutlich zu sagen: Sie müssen Geld an den Insolvenzverwalter zahlen, von dem Sie glaubten, dass das Ihr Geld ist. Davon haben Sie vielleicht schon andere Zahlungen getätigt. So etwas kann zu schwerwiegenden Zahlungsschwierigkeiten oder Insolvenz führen.
Vielleicht haben Sie mit dem Kunden langfristige Verträge gemacht. Diese Verträge werden jetzt fristlos gekündigt. Die Verpflichtungen gegenüber Ihren Lieferanten können Sie deshalb aber nicht kündigen. Das bedeutet, Sie könnten jetzt in einer Kosten- oder Ausgabenfalle sitzen.
Wertverluste von Warenbeständen sind ein Risiko.
Sie haben im Lager Waren, damit Sie immer sofort liefern können? Was ist, wenn sich der Marktpreis für diese Waren inzwischen deutlich reduziert hat? Was ist, wenn die Ware inzwischen verdorben ist oder nach geltendem Recht gar nicht mehr verkauft werden darf? Die Ware hat kein Wert mehr und bindet scheinbar noch Kapital. Das Kapital ist aber oft nicht mehr da.
Dieses Problem haben fast alle Unternehmen, die ein Lager haben oder über einen Verkaufsladen Waren verkaufen.
Sorgen Sie dafür, dass Sie diese Warenbestände verkaufen. Auch wenn Sie dabei hohe Verluste machen. Die Ware muss weg.
Rechtliche Risiken
Natürlich ist dies keine Rechtsberatung. Natürlich wollen Sie kein Jurist werden. Aber wer als Kaufmann (freier Selbstständiger oder Unternehmen) auftritt, muss sich mit gewissen rechtlichen Rahmenbedingungen auseinander setzen.
Scheinselbstständigkeit: Eine rentenpolitische Absurdität in Deutschland
Was ist Scheinselbstständigkeit?
Scheinselbstständigkeit ist die Folge einer juristischen Verfehlung der deutschen Rechtstaatlichkeit. Durch die Hartz-Gesetze wurden Menschen in die Selbstständigkeit teilweise gezwungen. Dann stellten aber Sozialpolitiker fest, dass dadurch die Sozialkassen noch weniger Geld einnahmen. Um das zu korrigieren, wurden natürlich die maroden Sozialkassen nicht reformiert. Nein. Man konstruierte einen Straftatbestand der Scheinselbstständigkeit, der gegen Grundsätze wie Meinungsfreiheit und Berufsfreiheit verstößt.
Scheinselbstständigkeit liegt vor, wenn jemand zwar einen Vertrag als freier Selbstständiger unterschreibt und erfüllt, aber in Wirklichkeit wie ein abhängiger Arbeitnehmer eingegliedert ist. Das bedeutet, dass er Weisungen durch den Auftraggeber erhält, feste Arbeitszeiten hat und in die betriebliche Organisation eingebunden ist. Scheinselbstständigkeit ist eine Straftat. Selbstständige können von Scheinselbstständigkeit als Auftraggeber und als Auftragnehmer betroffen sein.
Folgen der Feststellung von Scheinselbstständigkeit:
- Der Auftraggeber müssen rückwirkend Sozialversicherungsbeiträge für bis zu vier Jahre einschließlich Verspätungszuschlägen nachzahlen.
- Der Scheinselbstständige muss die zu Unrecht bezogene Leistungen zurückzahlen.
- Durch die Feststellung der Scheinselbstständigkeit werden Steuererklärung (Einkommen-, Körperschafts-, Gewerbe-, Umsatzsteuererklärung) rückwirkend falsch. Falsche Steuererklärungen können zu Nachzahlungen und Strafen führen. Auch "zu unrecht erstattet Steuern" können zurück gefordert werden. Das betrifft vor allem dann den Vorsteuerabzug oder die Ansetzung von Kosten in der Einkommen- oder Gewerbesteuer.
- Scheinselbstständige können unter Umständen rückwirkend zu festen Mitarbeitern werden.
Wie kann man Scheinselbstständigkeit erkennen?
Scheinselbstständigkeit sicher zu erkennen ist unmöglich. Das rechtliche Konstrukt setzt konzeptionell auf Unsicherheit. Nur so können die Erpressungsvorgaben der Rentenversicherungen erfüllt werden. Es gibt verschiedene Indizien, die auf eine Scheinselbstständigkeit hindeuten können:
- Enge Weisungsgebundenheit: Der Auftragnehmer hat kaum Handlungsspielraum und muss sich genau an die Vorgaben des Auftraggebers halten.
- Feste Arbeitszeiten und -orte: Der Auftragnehmer arbeitet zu festen Zeiten und an einem bestimmten Ort.
- Integration in die betriebliche Organisation: Der Auftragnehmer ist in die Abläufe des Unternehmens eingebunden und erhält beispielsweise einen Firmenwagen oder ein Firmenhandy.
- Einziger oder Haupt-Auftraggeber: Der Auftragnehmer ist fast ausschließlich für einen Auftraggeber tätig.
Wie kann man Scheinselbstständigkeit vermeiden?
Klare Aussage zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Seite: Gar nicht. Unternehmen und Selbstständige leben mit dem Risiko. Selbst Anwaltspartnerschaften wurden schon gerichtlich als Scheinselbstständige verurteilt. Wie wollen das andere Berufsgruppen besser machen?
Trotzdem hier ein paar Hinweise:
- Klare Vertragsgestaltung: Der Vertrag sollte die Selbstständigkeit des Auftragnehmers eindeutig hervorheben.
- Unternehmerische Freiheit: Der Auftragnehmer sollte über einen gewissen Spielraum bei der Gestaltung seiner Arbeit verfügen.
- Eigenes Risiko: Der Auftragnehmer sollte das wirtschaftliche Risiko tragen.
- Mehrere Auftraggeber: Der Auftragnehmer sollte nicht ausschließlich für einen Auftraggeber tätig sein.
- Statusfeststellung durch die Deutsche Rentenversicherung: Versuchen Sie eine Statusfeststellung durch die Deutsche Rentenversicherung.
Rechtssicherheit
In den letzten Jahren haben die Gier und Irritationen der Politiker zu vielen Rechtsunsicherheiten geführt.
Eigentlich gilt in einem Rechtsstaat: Gesetze müssen im Vorhinein bekannt sein. Die Auswirkung des Rechts muss verständlich sein.
Das ist in Deutschland in den vergangen 20 Jahren immer weniger der Fall. Gesetze werden rückwirkend geändert. Gesetze werden so spät beschlossen, dass Unternehmen und Selbstständige auf die Änderungen nicht mehr reagieren können. Die Sammlung an Gesetzen ist so umfangreich, dass die Auswirkungen selbst für Juristen nicht mehr zu übersehen sind. Die Gesetzessammlungen sind in sich widersprüchlich.
Das alles führt zu einer Rechtsunsicherheit mit entsprechenden Risiken für Selbstständige und freie Unternehmer.
Abmahnung: Deutschland ist ein Abmahn-Paradies.
Das Abmahnrisiko ist in Deutschland besonders hoch, insbesondere in Bereichen wie dem E-Commerce, dem Urheberrecht und dem Wettbewerbsrecht. Für Unternehmer und Selbstständige ist es daher wichtig, sich mit den möglichen Abmahnursachen und den damit verbundenen Risiken auseinanderzusetzen.
Was ist eine Abmahnung?
Eine Abmahnung ist eine außergerichtliche Aufforderung, eine Rechtsverletzung zu unterlassen und gegebenenfalls Schadensersatz zu leisten. Sie wird in der Regel von einem Rechtsanwalt versendet und kann hohe Kosten verursachen, selbst wenn man die Rechtsverletzung nicht bewusst begangen hat.
Woher kommt das hohe Abmahnrisiko in Deutschland?
- Auch wenn die Rechtsprechung in Deutschland ewig braucht: Die deutschen Gerichte sind sehr aktiv, wenn es um die Durchsetzung von Rechten geht.
- Abmahnungen sind für Rechtsanwälte ein lukratives Geschäft, da sie oft hohe Gebühren verlangen. Selbst wenn nur wenige Abmahn-Opfer zahlen, lohnt sich das Geschäft oft schon. Aus diesem Grund gibt Anwälte, die sich ausschließlich auf Abmahnungen spezialisiert haben.
- Das Internet erleichtert die Verbreitung von Inhalten, was wiederum das Risiko von Rechtsverletzungen erhöht. Das Internet kann aber auch automatisiert nach Verstößen durchsucht werden.
Typische Abmahnursachen für Unternehmer
- Urheberrechtsverletzungen:
- Verwendung fremder Bilder, Texte oder Musik ohne Genehmigung
- Angebot von Raubkopien
- Wettbewerbsrechtliche Verstöße:
- Irreführende Werbung
- Preisangabenverstöße
- Unlautere Geschäftspraktiken
- Datenschutzrechtliche Verstöße:
- Nicht ausreichender Datenschutz auf der eigenen Website
- Missbrauch personenbezogener Daten
- Markenrechtsverletzungen: Verwendung fremder Marken ohne Genehmigung
Wie kann man das Abmahnrisiko reduzieren?
- Lassen Sie sich im Zweifel von einem Rechtsanwalt beraten, um rechtliche Risiken zu minimieren.
- Prüfen Sie Ihre AGB regelmäßig auf rechtliche Konformität. Dazu gibt es teilweise kostenlose oder kostengünstige Tools im Internet. Ein Anwalt kann das in der Regel besser beurteilen.
- Achten Sie auf ein vollständiges Impressum auf Ihrer Website. Hierfür gibt es kostenlose Impressum-Generatoren im Internet.
- Stellen Sie sicher, dass Sie den Datenschutzbestimmungen entsprechen. Hierfür gibt es kostenlose Datenschutz-Generatoren im Internet.
- Verwenden Sie nur lizenzfreie Inhalte oder sichern Sie sich die entsprechenden Nutzungsrechte. Bei Bildern greifen Sie zum Beispiel auf Billder von Pixabay zurück oder kaufen die Rechte an den Bildern.
- Achten Sie auf eine wahrheitsgemäße und nicht unlautere Werbung. Sie sollten glaubwürdig kommunizieren.
- Prüfen Sie, ob Ihre Marken frei sind und verletzen Sie keine fremden Markenrechte.
- Überprüfen Sie Ihre Website und Online-Auftritte regelmäßig auf mögliche Rechtsverstöße und sich ändernde Gesetzgebung. Dazu gibt es kostenlose oder kostengünstige Tools im Internet.
Klage und Abmahnung
Risiken mit Mitarbeitern
Wer Mitarbeiter beschäftigt, übernimmt auch die Verantwortung für die abhängigen Beschäftigten. Der Schutz der Mitarbeiter ist im internationalen Vergleich in Deutschland sehr gut. Anders formuliert kann man auch sagen, in Deutschland gibt es zahlreiche ernst zu nehmende Risiken bei der Beschäftigung von Mitarbeitern. Einige wichtige Risiken sollen hier genannt werden.
Auslastungsrisiko: Wer Mitarbeiter beschäftigt, zahlt auch.
Wenn Sie Mitarbeiter haben, bekommen die Mitarbeiter jeden Monat Lohn und Gehalt, egal ob Geschäft da ist oder nicht. Dieses Risiko sollte nicht unterschätzt werden. Es werden eben nicht nur die Nettolöhne fällig. Es sind auch die Lohnsteuer und die Sozialabgaben abzuführen.
Reagieren Sie bei Auslastungsschwächen schnell und prüfen Sie, ob Sie Kosten zum Beispiel mit Kurzarbeitergeld abwälzen können.
Kündigungsschutz: Mitarbeiter los zu werden, ist gar nicht so einfach.
In Deutschland haben wir im internationalen Massstab einen sehr guten Kündigungsschutz. Wenn Sie Mitarbeiter kündigen wollen, kann das sehr aufwendig sein und der Erfolg ist nicht sicher.
Der Mindestestlohn ist ein bürokratisches Monster.
In Deutschland gibt es zahlreiche bürokratische Monster. Eines davon ist der Mindestlohn. Prinzipiell ist ein Mindestlohn, wenn er wirtschaftlich tragfähig gewählt wird und die Regelungen einfach umzusetzen sind, in einer sozialen Marktwirtschaft sinnvoll.
In Deutschland haben wir es aber wieder geschafft, ein Bürokratiemonster zu schaffen. Es gibt Auflagen, wie die Arbeitszeiten zu erfassen sind, wie der Lohn zu berechnen ist und vieles mehr. Wichtig ist: Verstöße gegen das Mindestlohngesetz sind Straftaten. Lassen Sie sich also zum aktuellen Stand von Ihrem Partner für die Lohnabrechnung informieren und nehmen Sie den Regelungswust ernst.
Image Risiken
Für die meisten Unternehmen sind Image-Risiken kein echtes Problem. Gerade zur Gründung spielen Image-Risiken eine ungeordnete Rolle. Wenn man sich aber den Neid der Wettbewerber verdient hat, nimmt das Risiko von Imageschäden drastisch zu. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Digitale Sicherheit, Datenschutzverletzungen & Cyberattacken
Die Angriffe auf Unternehmen nehmen zu. IT-Security-Experten sagen zur IT-Sicherheit: Es gibt zwei Typen Unternehmen. Den Typ, der schon Opfer wurde und den Typ, der noch Opfer wird. Die Aussage zeigt, was die Folge ist. Das Unternehmen, das Opfer ist, ist erpressbar und damit ein Problem für Kunden und Lieferanten. Aber auch Datenlecks, Abmahnungskampangen wegen der DSGVO, Datendiebstahl, Verschlüsselung mit anschließender Erpressung und Sabotage gibt es.
DSGVO - Die Datenschutzgrundverordnung
Datenschutzbeauftragter
Shitstorms: Nicht jeder Shitstorm muss schlecht für das Marketing sein.
Seit es soziale Medien gibt, werden die Shitstorms, die über Unternehmen hereinbrechen häufiger. Das kann gerade für das Marketing durchaus positiv sein. Ein Shitstorm ist ja soziale Interaktion. Damit steigt also das Sozialranking in den sozialen Netzwerken. Aber natürlich ist es nicht immer positiv.
Häufige Befindlichkeiten von Menschen, die zu Shitstorms, verbunden mit echten Risiken, führen können sind: vermutete Umweltverschmutzung, vermutete Ressourcenverschwendung, vermutete Verstöße gegen Tierschutz, vermuteter unzureichender Klimaschutz, vermutete Ausbeutung von Arbeitnehmern, vermutete Kinderarbeit, vermutete Scheinselbstständigkeit, vermutete Diskriminierung, vermutete Verletzung von Arbeitsrecht, vermutete Mängel an Produkten oder Dienstleistungen, vermutete Gefährdung von Verbrauchern, vermutete irreführende Werbung, vermutete Korruption und Bestechung, vermutete mangelnde soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, vermutete Unterstützung von unsozialen Projekten, ...
Häufig entstehen diese Risiken aus Neid, durch unzufriedene ehemalige Mitarbeiter oder durch eine unglückliche Kommunikation.
Spezifische Risiken von Ingenieuren
Einige spezifische Risiken im Ingenieurbüro sind hier beispielhaft genannt.
Projektrisiken: Ingenieurbüros liefern häufig Projekte zu Festpreisen
Wer Projekte liefert, wird oft einen Werkvertrag mit einem Festpreis als Basis haben. Damit greifen aber auch alle Risiken aus der Pflicht zur Vertragserfüllung: Termineinhaltung, Preiseinhaltung, Erfüllung der Qualitätsanforderungen und so weiter. In der Regel ist das erst einmal alles kein Problem. Aber wenn die Kunden Sie nicht wollen, in Zahlungsschwierigkeiten kommen oder irgendetwas anderes ist, wird es schnell zum Problem. Wer dann auf die Zahlungen angewiesen ist oder in Vorleistung gegangen ist, bekommt schnell ernste Probleme.
Bauingenieure, Statiker und Architekten werden schon im Studium auf die Risiken aus dem Beruf hingewiesen.
- Der Bauingenieur haftet natürlich für die Sicherheit.
- Es gibt natürlich immer wieder Änderungen in Bauvorschriften, Baugenehmigungsverfahren oder Bauverzögerungen können zu erheblichen finanziellen Schäden führen.
- Wetterereignisse oder Bodenveränderungen können Bauprojekte gefährden.
Wer Produkte erstellt, haftet für die Funktion und Sicherheit.
Konstrukteure, Produktdesinger, etc. haften natürlich oft für die Funktion und für die Sicherheit der von Ihnen entwickelten Produkte.
Aus dem Studium bekannt: Haftung für die elektrische Anlagensicherheit
Wer elektrische Anlagen plant, errichtet oder in Betrieb nimmt, haftet natürlich für die elektrischen Anlagensicherheit.
Verträge & Vertragsarten
Wie kommt ein Vertrag zustande?
Was ist der Unterschied zwischen Besitz und Eigentum?
Eigentumsverträge
Kaufvertrag: Der Eigentumsvertrag zur Übertragung einer existierenden Sache
Gibt es eine Sache schon, dann kann diese Sache verkauft werden. Ich kann ein Produkt aus dem Supermarkt kaufen oder ein Auto. Grundstücke, Markenrechte, Rohstoffe funktionieren natürlich auch.
Ein Kaufvertrag ist ein rechtlich bindender Vertrag zwischen zwei Parteien, dem Käufer und dem Verkäufer. Er regelt den Kauf einer Ware, das heißt den Eigentumsübergang, und legt die Rechte und Pflichten beider Parteien fest. Wird ein Kaufvertrag geschlossen, müssen einige Punkte geklärt sein:
- Wer ist der Käufer?
- Wer ist der Verkäufer?
- Was genau wird ver- bzw. gekauft?
- Wie hoch ist der Preis?
- Wann ist der Preis zu zahlen?
- Wann ist die Ware zu liefern?
- Wohin ist die Ware wie zu liefern?
- Wo und wann findet der Gefahrenübergang statt?Ab dem Gefahrenübergang trägt der Käufer das Risiko für Schäden oder Verlust am Kaufgegenstand trägt. Bis zum Gefahrenübergang trägt der Verkäufer das Risiko für die Schäden oder Verlust am Kaufgegenstand.
- Welche Rechte hat der Käufer bei Mängeln des Kaufgegenstands (z.B. Nachbesserung, Rücktritt)?
- Bis wann kann der Käufer Mängel geltend machen?
- Gibt es Zusatzvereinbarungen wie Rückgaberecht, Stornobedingungen, Schlichtungsvereinbarung, ...?
- Gibt es einen Eigentumsvorbehalt? Das bedeutet, der Verkäufer behält sich das Eigentum an der Ware bis zur vollständigen Zahlung vor.
- Gibt es Versicherungsbedingungen? Unter Umständen machen Regelung der Versicherung des Kaufgegenstands während des Transports oder der Lagerung Sinn.
In der Regel haben schriftliche Verträge dann auch noch eine Salvatorische Klausel. Diese soll die Wirksamkeit des Vertrags sicherstellen, falls einzelne Bestimmungen unwirksam sein sollten.
Schriftliche Verträge führen natürlich zu einer einfacheren Beweisbarkeit. Das kann Vor- und Nachteile mit sich bringen.
Im Kaufvertrag schuldet der Verkäufer die verkaufte Sache.
Werkvertrag: Werkverträge sind der Standard für Dienstleistungen.
Der Werkvertrag ist kein Werk-s-vertag. Es geht um das Werk, vergleichbar mit Handwerk, Werkstück oder Kunstwerk.
Während beim Kaufvertrag eine bereits bestehende Sache übertragen wird, entsteht beim Werkvertrag eine neue Sache oder Leistung. Der Fokus liegt auf dem Prozess der Herstellung und nicht auf dem bereits vorhandenen Gegenstand. Damit ist der Vertrag über eine Dienstleistung, wie ein Haarschnitt, eine Renovierung oder eine Softwareentwicklung typischer Weise ein Werkvertrag. Der Dienstleistungsvertrag ist also in der Regel ein Werkvertrag. Der Dienstleistungsvertrag sollte nicht mit dem Dienstvertrag verwechselt werden.
Voraussetzung für einen Werkvertrag ist: Es muss Klarheit darüber bestehen, dass das Werk tatsächlich erstellt werden kann.
Ansonsten ist ein Werkvertrag genau so aufgebaut wie ein Kaufvertrag.
Im Werkvertrag schuldet der Verkäufer das Ergebnis, das heißt das Werk.
Dienstvertrag: Mit dem Dienstvertrag wird ein Dienst am Käufer vereinbart.
Der Dienstvertrag ist eine Sonderform des Kaufvertrags, bei der für die Leistung nicht sicher vorhergesagt werden kann, ob das angestrebte Ziel auch wirklich erreicht werden kann. Das ist zum Beispiel beim Arzt der Fall. Der Arzt kann Ihnen nicht versprechen, dass Sie wirklich gesund werden. Er kann sich nur darum bemühen. Auch ein Anwalt wird in der Regel einen Dienstvertrag schließen. "Vor Gericht und auf hoher See, sind Sie in Gottes Hand." Der Anwalt kann Ihnen den Freispruch vor Gericht nicht versprechen. Er kann sich nur darum bemühen.
Verkauft wird also das Bemühen um ein Ergebnis, das nicht unbedingt erreichbar ist. Der Fokus liegt auf dem Bemühen, das Ziel zu erreichen.
Der Dienstleistungsvertrag sollte nicht mit dem Dienstvertrag verwechselt werden. Ein Vertrag über eine Dienstleistung ist in der Regel ein Werkvertrag. Beim Dienstvertrag geht es begrifflich um dienen im althergebrachten Verständnis.
Prinzipiell ist ein Dienstvertrag genau so aufgebaut, wie ein Kaufvertrag oder Werkvertrag. Es wird nur eingeschränkt, dass es sich um Bemühung und nicht um Ergebnis handelt.
Jeder Arbeitsvertrag ist ein Dienstvertrag. In der Folge sind Dienstverträge auch besonders anfällig für Scheinselbstständigkeit.
Im Dienstvertrag schuldet der Verkäufer das Bemühen um das Ergebnis. Damit das sichergestellt wird, schuldet der Verkäufer zwingend auch Loyalität gegenüber dem Käufer.
Die Abrechnung von Dienstverträgen erfolgt in der Regel nach Aufwand.
Besitzverträge
Geht es um den Besitz einer Sache, dann sprechen wir über Miet- oder Pachtverträge. Der Unterschied zwischen Miet- und Pachtvertrag ist: Die Ernte aus der vermieteten Sache gehören dem Eigentümer beim Mietvertrag und dem Pächter beim Pachtvertrag. Einen Garten pachte ich und darf dann auch die Früchte ernten. Würde ich den Garten mieten, gehören die Früchte dem Eigentümer.
Der Besitzvertrag hat folgende Regelungen:
- Wer sind die Vertragsparteien?
- Was wir vermietet? Auto, Haus, Wohnung, Fahrrad, Kredit, ...
- Wie ist die Beschaffenheit der vermieteten Sache? Wie ist der Zustand zum Zeitpunkt der Übergabe? Wie muss der Zustand zur Rückgabe sein?
- Wie hoch ist der Mietpreis?
- Wann ist der Mietpreis zu zahlen?
- Gibt es eine Sicherheit? Wie muss diese Sicherheit beschaffen sein? Wie ist die Sicherheit dem Vermieter zu stellen?
- Wann beginnt die Miete und wann endet die Miete?
- Wie kann der Mietvertrag gekündigt werden?
- Was sind Kündigungsgründe?
- Wie darf die gemietet Sache genutzt werden? Wie darf die vermietet Sache nicht genutzt werden?
Gewerbetreibende und Nicht-Gewerbetreibende
Wer ein Gewerbe ausübt, ist ein Gewerbetreibender. Vereinfacht kann man sagen: Wenn jemand eine Firma mit einem normalen Geschäft betreibt, handelt es sich immer um einen Gewerbetreibenden. Das ist nur dann nicht der Fall, wenn man als Personengesellschaft einen Katalogberuf ausübt. (Das ist juristisch natürlich nicht ganz korrekt, reicht aber zum Verständnis.)
Katalogberufe nach dem Steuerrecht sind zum Beispiel: Architekten, Ärzte, Bildberichterstatter, Vereidigte Buchprüfer, Dentisten, Dolmetscher, Handelschemiker, Heilpraktiker, Ingenieure, Journalisten, Krankengymnasten, Lotsen, Notare, Patentanwälte, Rechtsanwälte, Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Übersetzer, Vermessungsingenieure, Beratende Volks- und Betriebswirte, Wirtschaftsprüfer, Zahnärzte und ähnliche Berufe. Die Aussage „und ähnliche Berufe“ ist durchaus wichtig.
Wer Gewerbetreibender ist, zahlt Gewerbesteuer. Wer kein Gewerbetreibender ist, zahlt die Gewerbesteuer nicht.
Ein Gewerbe wird bei der Gewerbeaufsicht der Kommune angemeldet. Wenn Sie das Gewerbe anmelden, achten Sie darauf, dass Sie wirklich bei der Gewerbeaufsicht Ihrer Kommune landen und nicht bei irgend einem „windigen“ Dienstleister.
Wer kein Gewerbetreibender ist, weil er den Freiberufler wählen kann, sollte kein Gewerbe anmelden.
Rechtsformen
Wir geben hier einen Überblick über die Rechtsformen. Eine rechtliche und eine steuerrechtliche Beratung kann dieser Beitrag nicht ersetzen.
Rechtsformen sind keine Entscheidungen für die Ewigkeit.
Wenn Ihnen jemand zu Beginn Ihrer Selbstständigkeit eine komplexe Rechtsform empfiehlt, sollten Sie vorsichtig werden. Rechtsformen sind keine Entscheidungen für die Ewigkeit. Die Rechtsform kann immer angepasst werden, wenn dies notwendig ist. Natürlich geht das nicht schnell und es kostet Geld. Aber für die strategische Ausrichtung reicht die Dauer für die Anpassung immer und die Kosten sind überschaubar.
Wer am Anfang steht, weiß ja nicht, wie erfolgreich die Entwicklung sein wird. Also sollte man sich durchaus die Frage stellen: Wie kann ich bei Misserfolg die Firma auflösen? Das ist bei einer Einzelunternehmung schnell erledigt. Bei einer GmbH wird die Auflösung teuer und aufwendig. Fazit: Es macht keinen Sinn schon einmal vorsorglich eine GmbH & Co. KG zu gründen, auch wenn es vielleicht für die Zukunft sinnvoll erscheinen mag.
Die mit Abstand häufigsten gewählte Rechtsform ist für Gründerinnen und Gründer die Einzelunternehmung. Für die meisten ist diese Rechtsform auch die richtige. Allerdings sollte man sich bewusst machen: Rechtsformen sind keine Entscheidungen für die Ewigkeit. Irgendwann ist vielleicht die GmbH oder auch eine GmbH-Holding eine bessere Wahl.
Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften
Damit Sie die richtige Rechtsform wählen können, müssen Sie zunächst verstehen, was der Unterschied zwischen einer Personengesellschaft und einer Kapitalgesellschaft ist. Wenn Sie diesen Unterschied nicht verstehen, ist das nicht schlimm. Dann ist die richtige Entscheidung für Sie auf jeden Fall eine Personengesellschaft.
Personengesellschaft: Für die meisten sind die Personengesellschaften die richtige Wahl.
Eine Personengesellschaft besteht aus richtigen Menschen. Die Juristen nennen einen richtigen Menschen natürliche Person. Deshalb ist eine Personengesellschaft eine Gesellschaft aus einer natürlichen Person oder mehreren natürlichen Personen.
Besteht die Personengesellschaft nur aus einer Person, heißt die Rechtsform für Gewerbetreibende Einzelunternehmen oder Einzelunternehmung. Die Begriffe Einzelunternehmen oder Einzelunternehmung sind für den juristischen Laien identisch zu verwenden. Für einen Angehörigen der Katalogberufe heißt die Rechtsform bei einer Person Freiberufler.
Besteht die Personengesellschaft aus mehreren Personen, heißt die Rechtsform für Gewerbetreibende GBR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts).
Für die Angehörigen der Katalogberufe heißt die Rechtsform dann entweder auch GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) oder PartG (Partnergesellschaft), wenn man sich in das Partnerschaftsregister einträgt. Da die Vorschriften für GbR umfangreicher geworden sind, ist die PartG wesentlich interessanter geworden.
Wenn man die Berufsrisiken mit einer Berufshaftpflicht absichert, heißt die Rechtsform PartGmbH (Partnergesellschaft mit beschränkter Haftung). Die PartGmbH darf nicht mit der GmbH verwechselt werden. Das juristische Konzept einer GmbH ist etwas komplett anderes als deas juristische Konzept einer PartGmbH.
Kapitalgesellschaften: Kapitalgesellschaften werden interessant, wenn nicht versicherbare Risiken abgesichert werden müssen.
Kapitalgesellschaften sind keine richtigen Menschen. Kapitalgesellschaften sind eine vertragliche Schöpfung. Kapitalgesellschaften können als eigenständige Personen auftreten und Geschäfte machen. Juristen nennen diese Rechtsformen deshalb juristische Personen.
Da eine juristische Person eine Vertragsschöpfung ist, kann diese juristische Person nicht selbst handeln. Aus diesem Grund müssen richtige Menschen benannt werden, die für die juristische Person handeln und die Interessen der juristischen Person wahrnehmen und durchsetzen. Bei der GmbH und der UG nennen wir diese Person Geschäftsführer, bei einer AG Vorstand.
Kapitalgesellschaften haben ein eigenes Vermögen, das nicht den Eigentümern der Kapitalgesellschaft gehört. Das Vermögen einer Kapitalgesellschaft darf deshalb nicht für private Zwecke der Eigentümer eingesetzt werden. Wird dagegen verstoßen, ist das eine Straftat der Geschäftsführung.
Bei der Gründung einer Kapitalgesellschaft kommt faktisch in allen Fällen nur die GmbH in Frage. Die GmbH gibt es in einer „klassischen Variante“ und als UG. Die UG ist aber nur eine Sonderform der GmbH.
Im Internet findet man viele Beiträge, die sagen: Bei der GmbH gibt es keine Haftung. Das ist falsch. Die GmbH hat eine exzellente Bonität. Die Bonität kommt daher, dass bei der GmbH die Gesellschafterhaftung faktisch durch die Geschäftsführerhaftung ersetzt wird. Der Gesellschafter haftet zwar nur mit dem eingesetzten Vermögen. Dafür drohen dem Geschäftsführer aber für Insolvenzstraftaten Haftstrafen und der Geschäftsführer haftet für seine Fehler mit seinem gesamten Vermögen.
In der Beratung treffe ich immer wieder die Meinung an, dass eine Einzelunternehmung oder ein Freiberufler keine Mitarbeiter einstellen kann. Das ist falsch. Natürlich ist es möglich Mitarbeiter einzustellen.
Der Grund für diesen Denkfehler liegt in einer falschen Übersetzung aus dem Englischen. Im Englischen gibt es das Wort Freelancer. Ein Freelancer ist jemand, der keine Mitarbeiter beschäftigt. Dieses Wort wird gerne falsch als Freiberufler übersetzt. Die richtige Übersetzung ins Deutsche wäre aber Soloselbstständiger.
Soloselbstständiger bzw. Freelancer sind Organisationsbezeichnungen und keine Rechtsformen.
Für die Rechtsform Freiberufler gibt es keine Übersetzung ins Englische, weil es dieses Rechtskonzept im anglo-amerikanischen Sprachraum nicht gibt. Wer Freiberufler ins Englische übersetzt, muss das deutsche Wort Freiberufler im Englischen verwenden. Es gibt auch andere Begriffe, die im Englischen verwendet werden. Dies sind zum Beispiel Kindergarten, Hamburger, Schadenfreude, Wanderlust oder Zeitgeist.
Kriterien für die Rechtsformwahl
Gründungsaufwand: Personengesellschaft können schnell und billig gegründet werden.
Wer sehr schnell gründen muss oder wer kein Geld hat, kann eigentlich nur eine Personengesellschaft gründen.
Das ist dann für Gewerbetreibende die Einzelunternehmung, wenn man alleine gründet, oder die GbR, wenn mehrere gründen.
Für Angehörige der Katalogberufe ist das dann der Freiberufler, wenn man alleine gründet.
Liquidationsaufwand: Wenn die Gefahr besteht, dass das Gründungsprojekt scheitert, spielt der Liquidationsaufwand eine wichtige Rolle.
Wer nicht weiß, ob die Selbstständigkeit tatsächlich die eigene Zukunft ist oder wer einfach nur ein Projekt ausprobieren will, das mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern kann, sollte sich über die Abwicklung der Rechtsform Gedanken machen.
Die Abwicklung einer Firma nennt man Liquidation, da es darum geht, das Kapital aus der Firma für das Privatvermögen der Gesellschafter freizusetzen.
Die Abwicklung ist bei allen Personengesellschaften sehr einfach und billig.
Die Abwicklung ist bei allen Kapitalgesellschaften sehr teuer und aufwendig. Alleine der Gläubigeraufruf zur Abwicklung einer Kapitalgesellschaft ist ein Jahr aktiv. Das heißt, die Abwicklung dauert immer über ein Jahr.
Spielt die Liquidation eine wichtige Rolle ist die richtige Rechtsform für Gewerbetreibende oft die Einzelunternehmung, wenn man alleine gründet, oder die GbR, wenn mehrere gründen.
Für Angehörige der Katalogberufe ist das dann der Freiberufler, wenn man alleine gründet.
Steuerliche Überlegungen: Wer zum Anfang wenig verdient, fährt mit einer Personengesellschaft oft günstiger.
Die Steuern von Personengesellschaften sind im unteren Einkommen-Bereich günstiger als die von Kapitalgesellschaften. Wer viel Geld verdient, fährt mit einer Kapitalgesellschaft oft günstiger.
Da die Anlaufphase oft eben nicht von sehr hohen Einkommen geprägt ist, wird zu Beginn in der Regel eine Personengesellschaft günstiger sein. Dehalb ist die richtige Rechtsform für Gewerbetreibende die Einzelunternehmung, wenn man alleine gründet, oder die GbR, wenn mehrere gründen.
Für Angehörige der Katalogberufe ist das dann der Freiberufler, wenn man alleine gründet.
Finanzierungen sind mit Kapitalgesellschaften oft einfacher.
Kapitalgesellschaften sind immer zur doppelten Buchhaltung verpflichtet. Damit ist die Finanzierung oft einfacher, da durch die Bilanzierung die Risiken und die Finanzierungsstrukturen besser zu erkennen sind. Weiterhin haftet der Geschäftsführer für die Richtigkeit der Buchhaltung unter Androhung von Haftstrafe. Das bedeutet, die Buchhaltung von Kapitalgesellschaften ist zuverlässiger und damit ist die Bonität besser.
Wenn Kredite aufgenommen werden müssen, haften die Gesellschafter oft über eine Bürgschaft, so dass die Haftung aus Sicht einer Bank genau so ist, wie bei einer Personengesellschaft. Faktisch ist das Risiko aber geringer, da die Kapitalgesellschaft den Gesellschafter vor Gewährleistungshaftung abschirmt.
Weiterhin hat man bei juristischen Personen den Vorteil, dass Mezzanienkapital aufgenommen werden kann.
Haftung: Die beschränkte Haftung wird immer interessant, wenn es nicht versicherbare Risiken aus dem Geschäftsmodell gibt.
Eine GmbH oder UG (haftungsbeschränkt) machen immer Sinn, wenn es nicht versicherbare Risiken gibt. Was sind diese nicht versicherbaren Risiken?
Das sind vor allem Gewährleistung gegen Kunden, Produkthaftung aus der Produktsicherheit oder der Umweltverträglichkeit, Rücknahmeverpflichtungen von Produkten, ... Für einen Shop, der vor allem technische Produkte aus China importiert, ist die UG oft die richtige Rechtsform.
Das gilt aber auch für Geschäftsmodelle, die viele Mitarbeiter benötigen. Die Risiken aus der Auslastung von Mitarbeitern kann man natürlich in eine GmbH auslagern.
Anzahl der Unternehmer: Wenn mehrere Gründerinnen und Gründer gemeinsam gründen wollen, kann das zu Problemen führen.
Wenn Gruppen von Gründern gemeinsam gründen wollen, sollte man von Anfang an auch gleich die Trennung berücksichtigen. Dafür pauschale Regeln zu nennen, ist nicht einfach. In der Regel sind das lange Gespräche. Juristische Beratungen dazu sind sehr teuer. Aus diesem Grund sollte in diesen Fällen immer auch darüber nachgedacht werden, dass jeder mit seiner eigenen Unternehmung am Markt auftritt und die Partner nur Projekte gemeinsam abwickeln. Wenn das menschlich nicht geht, geht es mit einer gemeinsamen Firma auch nicht. Allerdings gibt es Projekte, da gibt es eben keine andere gute Regelung, so dass die Firma gemeinsam gegründet werden muss.
Die Rechtsformen für mehrere Gründer sind GbR für Gewerbetreibende und PartG bzw. PartGmbH für Freiberufler. Prinzipiell gehen natürlich auch GmbH oder UG. Eine Kapitalgesellschaft ist immer ein Gewerbetreibender und kann nie einem freien Beruf angehören.
GmbH oder vielleicht doch nur UG (haftungsbeschränkt)
Wer eine UG (haftungsbeschränkt) gründet, stolpert spätestens bei Notar, wenn im Gründungsvertrag steht: "... gründet eine GmbH ..." Eine UG ist eine Sonderform der GmbH.
Wann macht eine UG aber Sinn? Die Bonität der GmbH ist besser. Die Kosten für die Umwandlung der UG in eine GmbH entfallen.
Kann man nicht gleich eine GmbH mit einem Stammkapital 25.000€ gründen und nur 12.500€ einzahlen? Das kann man machen. Ich rate in vielen Fällen aber davon ab. Wer eine GmbH mit nur 12.500€ gründet und vielleicht gar nicht plant, mehr einzulegen, begeht unter bestimmten Bedingungen einen Einlassungsbetrug. Das fällt Ihnen spätestens bei einer Insolvenz als Straftat auf die Füße. Das Stammkapital einer Kapitalgesellschaft muss zu 100% eingezahlt sein, damit die Gesellschaft ordnungsgemäß errichtet ist.
Im Wesentlichen gilt also: Wer keine 25.000€ einlegen kann, gründet eine UG (haftungsbeschränkt). Wer die 25.000€ einzahlen kann, gründet eine GmbH.
Die UG (haftungsbeschränkt) hat einen anderen wichtigen Grund: Wenn das Produkthaftungsrisiko oder das Gewährleistungsrisiko sehr groß ist, kann die UG die optimale Wahl sein, um im Insolvenzfall nach einer Haftungssituation möglichst geringe Beträge zu verlieren.
Abgesehen von diesen Sonderfällen gilt also: Wenn es eine Kapitalgesellschaft sein soll oder muss, dann ist die GmbH die Rechtsform der Wahl.
Eine ausführliche Darstellung der Rechtsformen habe wir hier veröffentlicht: Das 1×1 der Unternehmensgründung – Die Rechtsformen von Unternehmen und die Gewerbeanmeldung in Deutschland
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Buchführung: Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) vs. Doppelte Buchführung
Einnahmenüberschußrechnung (EÜR): Buchhaltung für kleine Personengesellschaften und alle Freiberufler
Kleine Unternehmen sollen eine einfachere Buchführung haben. Diese heißt Einnahmenüberschußrechnung (EÜR). In der Einnahmenüberschussrechnung werden nur Zahlung und Belastungen wie die Absetzung für Abnutzung (AFA) zur Gewinnermittlung berücksichtigt. Im Wesentlichen ergibt sich der Gewinn aus ergebniswirksame Einnahmen minus ergebniswirksame Ausgaben minus AFA.
Da nur Zahlungen berücksichtigt werden, werden auch die Umsatzsteuern, Einkommensteuern und Gewerbesteuern nur auf der Basis von Zahlungen ermittelt. Das bedeutet, Steuern werden immer mit der Zahlung fällig. Dieses Prinzip nennt man Ist-Versteuerung. Es hat den Vorteil, dass man Steuern auf Einnahmen nur zahlen muss, wenn man das Geld vereinnahmt hat. Es hat den Nachteil, dass man Steuererstattungen auf Ausgaben erst beanspruchen kann, wenn man die Rechnung bezahlt hat.
Freiberufler unabhängig von Gewinn oder Umsatz und gewerbetreibende Personengesellschaften, die weniger als 80.000€ Gewinn oder weniger als 800.000€ Umsatz machen, können die EÜR nutzen und die Ist-Versteuerung wählen.
Wenn man mit der Buchhaltung einen Steuerberater beauftragt, ist die EÜR mit Ist-Versteuerung die preiswerte Variante. Viele kleine Selbstständige können die Buchhaltung mit EÜR auch selbst machen. Hierfür empfehlen wir in der Regel Lexoffice (Link: 50% Rabatt-Werbung).
Doppelte Buchführung: Buchhaltung für Kapitalgesellschaften
Kapitalgesellschaften und Gewerbetreibende mit mehr als 80.000€ Gewinn oder mehr als 800.000€ Umsatz müssen die Doppelte Buchführung wählen. Die Doppelte Buchführung heißt doppelt, weil der Gewinn nach zwei unterschiedlichen Methoden ermittelt wird. Damit wird die Buchführung auf Fehler geprüft, weil natürlich in beiden Ermittlungsmethoden das Ergebnis gleich sein muss.
Das eine Verfahren ist die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV oder G&V). Dabei werden von den erstellten Werte der benötigten Aufwand einschließlich Kosten wie AFA abgezogen. Als Ergebnis kommt der Gewinn periodengerecht heraus. Es wird jetzt also nicht die Zahlung, sondern die erstellte Leistung und der Ressourcenverbrauch zum Zeitpunkt der Erstellung bzw. des Verbrauchs betrachtet. Dieses Verfahren zieht eine Soll-Versteuerung nach sich. Es werden also die Steuern fällig, wenn die Leistung erstellt wurde, unabhängig ob eine Zahlung stattfand oder nicht.
Das zweite Verfahren ist eine Vermögensaufstellung. Dabei wird das Vermögen im Betrieb (Aktiva, Mittelverwendung) der Finanzierung des Unternehmens (Passiva, Mittelherkunft) gegenübergestellt. Die Werte des Betrieb auf der einen Seite der Bilanz müssen genau so groß sein wie alle Finanzierungsmittel einschließlich dem Gewinn auf der anderen Seite. Damit kann also auch der Gewinn ermittelt werden.
Die Sollversteuerung hat natürlich Vorteile, wenn die Steuern auf die Investitionen beansprucht werden sollen. Großer Nachteil der Sollversteuerung ist die Steuerpflicht für noch nicht vereinnahmte Steuern. Spätestens bei der Umstellung von Ist- auf Sollversteuerung lernt jeder Unternehmer: Lange Zahlungsziele sind ein Problem.
Die meisten Unternehmer können die Buchhaltung mit einer Doppelten Buchführung nicht selbst machen. Hier wird fast immer ein Bilanzbuchhalter oder ein Steuerberater benötigt.
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Wie werden Personengesellschaften gegründet?
Gewerbetreibende gründen bei der Gewerbeaufsicht.
Eine Einzelunternehmung oder eine gewerbliche GbR wird durch Abgabe der Gewerbeanmeldung gegründet. Damit ist die Gründung formal abgeschlossen.
Wenn die GbR Rechtsgeschäfte mit größerer Auswirkung machen möchte, muss die GbR in das GbR-Register eingetragen werden. In der Regel sind das notariell beglaubigte Rechtsgeschäfte, wie Grundstückskäufe oder Beteiligungen an GmbHs erwerben.
Nach der Gewerbeanmeldungen läuft der Amtsschimmel los. IHK oder HWK melden sich, um die Beiträge zu erheben. Das Finanzamt meldet sich für die steuerliche Erfassung.
Freiberufler gründen durch Erklärung gegenüber dem Finanzamt.
Freiberufler gründen durch Erklärung gegenüber dem Finanzamt, dass Sie sich als Freiberufler selbstständig machen wollen. Dafür genügt ein formloses Schreiben. Sie können aber auch gleich unaufgefordert das Formular zur steuerlichen Erfassung einreichen.
Wer mit einem Partner eine PartG oder PartGmbH gründen will, muss die Eintragung in des Partnerschaftregister beantragen.
Wie werden Kapitalgesellschaften gegründet?
Eine Kapitalgesellschaft wird durch Vertrag bei einem Notar gegründet. Nach der Gründung muss ein Konto für die Kapitalgesellschaft eingerichtet werden. Auf dieses Kapital wird die Stammeinlage eingezahlt. Ist die Stammeinlage eingezahlt, kann gegenüber dem Registergericht nachgewiesen werden, dass die Gesellschaft gegründet wurde. Das Registergericht prüft die Gründung und schreibt einen Gebührenbescheid. Ist der Gebührenbescheid bezahlt, wird die Gesellschaft ins Handelsregister eingetragen.
Nach der Eintragung ins Handelsregister wird das Gewerbe angemeldet und die steuerliche Erfassung zu erledigen. IHK oder HWK melden sich dann, um die Beiträge einzusammeln.
Gründungskosten für die Rechtsformen
Die Rechtsformwahl für Ingenieur
Produktverkäufer und Vermittler sind Gewerbetreibende.
Wer Produkte verkauft oder vermittelt, ist Gewerbetreibender. Unter den Ingenieuren sind das typischer Weise die Handelsvertreter oder die Softwareentwickler, die „Standardsoftware“ im Kaufvertrag verkaufen.
Gewerbetreibende gründen ein Einzelunternehmen oder mit mehreren gemeinsam eine GbR.
Macht eine GmbH Sinn, ist es die GmbH. Ist man der Produktverantwortliche, der Produkthaftung oder Produktgewährleistung übernimmt, kann eine UG sinvoll sein.
Der Freiberufler ist für den Anfang fast immer die beste Wahl.
Es macht für die Wahl einer Personengesellschaft immer Sinn, zunächst zu versuchen und darum auch zu kämpfen, den Freiberufler durchzusetzen. Wer mit anderen Partnern gründet, kann die PartG, die PartGmbH oder die GbR wählen.
Die GmbH hat oft gute Gründe.
Muss es eine Kapitalgesellschaft sein, ist die GmbH in der Regel die richtige Wahl.
Seien Sie vorsichtig mit dem Wort Freelancer. Mein Englischlehrer sagte dazu: „Das ist eine falscher Freund.“
Freelancer wird oft mit Freiberufler übersetzt. Das ist falsch! Die richtige Übersetzung für Freelancer ins Deutsche heißt Soloselbstständiger. Gemeint ist eine Organisationsform und keine Rechtsform. Das ist die Ursache für unendlich viele Mißverständnisse.
Das Wort Freiberufler gibt es im Englischen nicht, weil es dieses juristische Konzept im anglo-amerikanischen Raum nicht gibt. Wollen Sie also die Rechtsform Freiberufler ins Englische übersetzen ist die Übersetzung Freiberufler.
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Steuern: Ein kleiner Überblick für Selbstständige und Unternehmer
Die wichtigsten Steuern für Selbstständige und Unternehmen sind:
Besteuerung der Leistungsfähigkeit:
- Einkommensteuer
- Gewerbesteuer
- Körperschaftssteuer
Verbrauchssteuern
- Umsatzsteuer
Besteuerung der Leistungsfähigkeit
Einkommensteuer ist die Leistungssteuer für natürliche Personen.
Die Einkommensteuer ist die Steuer für natürliche Personen, die die Leistungsfähigkeit direkt besteuert. Für die Einkommensteuer werden die steuerpflichtigen Einnahmen abzüglich der abzugsfähigen Kosten und Pauschalen ermittelt und auf Basis dieses zu versteuernden Einkommens wird die Einkommensteuer und der Solidaritätszuschlag ermittelt. Die Einkommensteuern sind in folgenden Bild dargestellt. Hier werden Einkommensteuern gegenüber der Körperschaftsteuer verglichen.
Gewerbesteuer ist eine reine Kommunalsteuer.
Die Gewerbesteuer wird auf den Gewerbeertrag erhoben. Der Gewerbeertrag ist im Wesentlichen der Gewinn aus dem Gewerbebetrieb. Für Personengesellschaften wird der Gewerbeertrag noch einmal um den Gewerbesteuerfreibetrag von 24.500€ reduziert.
Die Gewerbesteuer wird durch die Kommunen festgelegt und ist deshalb nicht einheitlich. Der Steuersatz liegt je nach Gemeinde zwischen 7% und 31,5%. Im Bundesdurchschnitt liegt der Wert ca. bei 15%. Das statistische Bundesamt hat dazu eine interaktive Karte veröffentlicht.
Körperschaftssteuer: Die GmbH hat oft gute Gründe.
Körperschaftssteuer ist die Leistungssteuer für Kapitalgesellschaften.
Die Einkommenssteuer für Kapitalgesellschaften wie der GmbH heißt Körperschaftssteuer. Sie beträgt 15%. Auf die Körperschaftssteuer werden 5,5% Solidaritätszuschlag erhoben.
Verbrauchssteuern
In Deutschland gibt es viele Verbrauchssteuern: Stromsteuer, Alkoholsteuer, Biersteuer, Mineralölsteuer, Kaffeesteuer, Schaumwein- und Zwischenerzeugnissteuer, Tabaksteuer und natürlich die Umsatzsteuer. Die Liste ist sicher nicht vollständig.
Die Umsatzsteuer wird auf umsatzsteuerpflichtige Umsätze erhoben. Das trifft die allermeisten Umsätze von Unternehmen.
Die Bezeichnung Mehrwertsteuer für diese Steuer ist nicht richtig. Die Mehrwertsteuer bezeichnet nur den Steuerbetrag, der an das Finanzamt abgeführt wird. Dieser Steuerbetrag ergibt sich aus der eigenen Umsatzsteuer abzüglich der durch die Vorlieferanten schon gezahlten Umsatzsteuer.
Die Umsatzsteuern, die durch die Vorlieferanten schon gezahlt wurden, heißen Vorsteuern.
Kleinunternehmerregelung nach §19 UStG
Wer als Einzelunternehmung nicht mehr als 22.000€ Umsatz macht, kann sich nach §19 UStG von der Pflicht zur Umsatzsteuer befreien lassen. Es sind aber wirklich nur 22.000€ Umsatz, nicht Gewinn. Mit der Befreiung nach §19 UStG entfällt auch die Möglichkeit die Vorsteuern erstattet zu bekommen.
Die so genannte Kleinunternehmerregelung nach §19 UStG ist immer dann interessant, wenn der Umsatz ausschließlich mit Dienstleistungen für Verbraucher erzeugt wird. Dem Verbraucher sind die Steuern egal. Der Verbraucher schaut auf den Preis und mit der Befreiung können höhere Preise realisiert werden.
Bei Kombinationen aus Handels- und Dienstleistung kann es sinnvoll sein, die Dienstleistung als Einzelunternehmung bis 22.000€ zu erbringen und das Handelsgeschäft in eine GmbH auszulagern.
Übrigens: Wenn Ihnen wieder einmal ein Politiker erzählen will, dass eine Steuer befristet eingeführt wird, denken Sie an die Schaumweinsteuer. Diese wurde vorübergehend zur Finanzierung der kaiserlichen Marine 1904 eingeführt. Die Steuer wird noch heute erhoben.
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Unternehmenskauf: Eine Alternative zur Gründung?
Wenn Sie über die Gründung eines Unternehmens nachdenken, sollten Sie auch den Kauf eines Unternehmens in Betracht ziehen. Ob das sinnvoll ist oder nicht, muss im Einzelfall entschieden werden.
Für den Kauf eines Unternehmens spricht:
- Sie starten mit einer Betriebsorganisation und allen notwendigen Strukturen.
- Die Firma hat schon Kunden und eine entsprechende Bekanntheit.
Der Kauf eines Unternehmens macht also scheinbar Vieles einfacher. Allerdings ist der Kauf von Unternehmen gar nicht einfach. Das gekaufte Unternehmen hat eine Vorgeschichte. Sie kaufen also immer auch alle Risiken mit. Diese Risiken müssen sorgfältig ausgeschlossen werden. Damit das geht, müssen die Risiken aber bekannt sein. Das ist leider oft nur von Fachleuten zu leisten, die leider immer sehr teuer sind.
Die Wahrscheinlichkeit zu scheitern ist übrigens bei einer Neugründung genau so hoch, wie bei einem Unternehmenskauf. Der Grund dafür ist einfach: Die Gründerin oder der Gründer machen den gleichen Prozess durch, egal ob sie kaufen oder gründen.
Als Argument für den Kauf eines Unternehmens wird auch oft ein besseres Rating bei den Banken und damit eine einfachere Finanzierung angeführt. Dieses Argument ist fast immer falsch. Das Rating hängt immer von der Qualität der gekauften Firma und der Qualität des Gründers ab. Eine schlechte Firma in Verbindung mit einem schlechten Rating wird eben nicht finanziert. Allerdings ist eine schlechte Firma mit einem guten Konzept immer eine Option für eine Bank. Es ist also alles immer im Einzelfall zu bewerten.
Ich habe noch keine für Unternehmer sinnvolle Checkliste zum Kauf eines Unternehmens gesehen. Dafür ist das Thema einfach zu komplex.
Wenn Checklisten sinnvoll waren, waren das Checklisten für Steuerberater und Anwälte.
Was ist aber gut finde: Wir haben in der Offensive Mittelstand Leitfäden erarbeitet, die Impulse und Orientierung geben können, der eher eine Arbeitsliste oder ein Impulsgeber ist.
Wichtig für den Kauf sind auf jeden Fall folgende Faktoren, die in dieser Reihenfolge zu klären sind:
- Eigene Motivation
- Kundengewinnungs- und Marketingkonzept
- Suche von geeigneten Unternehmen und anonyme Bewertung aus der Ferne sowie erstellen einer eigenen Fragenliste
- Vertrauliche Ansprache des Alt-Unternehmers ggf. über einen Berater
- Klärung der Ausstiegsvoraussetzungen des Alt-Unternehmers und Abgleich mit den eigenen Vorstellungen
- Klärung der potentiellen Unterstützung durch den Alt-Unternehmer
- Klärung der potentiellen Risiken durch den Alteigentümer
- Preis- und Vertragsverhandlung: In der Verhandlung sollten neue Risiken und wertmindernde Faktoren aufgedeckt werden.
- Vertragsunterzeichnung
- Firmenübergang mit Vertragsvollzug
Übernahme des Arbeitgebers
Eine Sonderform des Unternehmenskaufs ist ist die Übernahme des jetztigen Arbeitgebers. Diese Form wird auch als MBO bezeichnet. MBO ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung Management Buy Out.
Der Arbeitgeber möchte sich von Ihrer Abteilung oder von der ganzen Firma trennen? Dann ergeben sich oft sehr gute Möglichkeiten. Das Risiko für den Kauf ist relativ gering. Als Interner kennen sie Details und Kunden. Sie sind mit den Prozessen und Gegebenheiten vertraut. Damit kann nur wenig Unerwartetes passieren.
Allerdings bedeutet dies auch: Die Kollegen und Mitarbeiter sind anschließend auch mit im Boot. Diese behalten die Kündigungsschutzregeln.
Die Finanzierung wird in diesen Fällen oft einfach, da der Unternehmensverkäufer oft einen Teil der Finanzierung mit übernimmt. Allerdings sind an die Finanzierung immer Zusagen gebunden. Sie sollten sich also genau überlegen, wie sich Ihre Firma entwickeln soll und ob die Kapitalgeber dieses Konzept mitgehen werden.
Unternehmen-Börsen
Unternehmensbörsen haben ein großes Problem: Steht ein Unternehmen in einer Unternehmensbörse zum Verkauf, weiß es jeder – die Mitarbeiter, die Kunden, die Wettbewerber. Damit sinkt der Wert des Unternehmens. Aus diesem Grund sind viele Angebote nicht in den Unternehmensbörsen gelistet.
Hier zwei Links zu Unternehmensbörsen
- nexxt-exchange (IHK und Sparkassen)
- Deutsche Unternehmerbörse (Handelsblatt)
Unternehmensbewertung für den Unternehmenskauf
Über die Bewertung von Unternehmen ist mehr geschrieben worden, als über jedes andere kaufmännische Thema. Es gibt unendlich viele Bewertungsansätze, die alle irgenwie Substanz, Gewinne oder Chancen und Risiken bewerten. Das hat einen einfachen Grund: Käufer und Verkäufer haben eine ganz unterschiedliche Wahrnehmung des Wertes.
Der Verkäufer meint immer etwas Wertvolles zu verkaufen.
Der Käufer hat Angst vor den gekauften Risiken.
Jetzt kann niemand in die Zukunft sehen. Die Risiken sind immer da und sei es, dass Umsatzsteuer wegen einem Rechnungsfehler nicht richtig abgeführt wurde, Scheinselbstständige zum Beispiel in einem Projekt beschäftigt wurden oder Künstler-Sozial-Kasse für die Erstellung des Logos nicht korrekt bezahlt wurde. Ob die Risiken Kosten werden oder nicht, weiß eben keiner.
Gegen einige Risiken kann man sich vertraglich absichern. Das führt teilweise dann zu neuen Risiken.
Alle anderen Risiken aber auch die Werte und Chancen müssen im Kaufpreis abgebildet werden. Das dies objektiv nie möglich sein wird, ist jedem potentiellen Unternehmer sofort klar. Deshalb warne ich vor einer Überbewertung dieser Verfahren und empfehle statt dessen mehr Wert auf die Verhandlungsstrategie zu legen. Je weniger die Firma kostet, um so besser für den Käufer.
Informationen der Offensive Mittelstand zur Unternehmensübergabe / Unternehmensübergabe
Die Offensive Mittelstand hat zum Thema Unternehmensnachfolge bzw. Unternehmensübernahme eine Umsetzungshilfe erstellt. Diese finden Sie hier: Umsetzungshilfe Unternehmensnachfolge
Wir haben an beiden Umsetzungshilfen als Partner und Mitglied der Arbeitsgruppen mitgewirkt.
![Logo Autorisierter Partner der Offensive Mittelstand Logo Autorisierter Partner der Offensive Mittelstand](https://www.peter-saubert.net/wp-content/uploads/2024/11/OM_GfgU_logo_zusatz_berater_RGB-scaled.avif)
![Logo Ich bin Partner der Offensive Mittelstand - Gemeinsam für gute Unternehmen Logo Ich bin Partner der Offensive Mittelstand - Gemeinsam für gute Unternehmen](https://www.peter-saubert.net/wp-content/uploads/2024/08/OM_GfgU_logo_partner_RGB_web-scaled.avif)
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Juristische Beratung kann ich nicht leisten. Ich kann Ihnen aber die kaufmännischen Überlegungen und die Auswirkungen des Unternehmenskaufs erklären.
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Wie komme ich zu den richtigen Kosten?
Damit ein Unternehmen erfolgreich ist, müssen die Kosten kleiner sein als die Erträge und die Ausgaben kleiner sein als die Einnahmen. Dafür sollten Sie Ihre Kosten kennen.
Kostenartenrechnung
Damit Sie die Kosten richtig ermitteln können, teilen Sie die Kosten in zwei Gruppen:
- Fixkosten: Die Kosten, die unabhängig davon sind, ob Sie erfolgreich sind oder nicht. Das ist zumindest die Grundmiete, die Leasingrate für das Auto, die Telefonkosten, …
- Variable Kosten: Die Kosten, die sich mit der Stückzahl ändern. Das sind für Verkäufer die Einkaufskosten für das Material. Für Handelsvertreter können das aber auch Reisekosten sein.
Cashburnrate: Die Sicherheit für Ihre Unternehmung
Aus den Fixkosten (Summe aller Struktur- bzw. Fixkosten) können Sie eine wichtige Kennzahl ermitteln: Die Cashburnrate. Cashburnrate heißt: Wie lange überlebt Ihr Geschäft, wenn gar kein Geld reinkommt. Dazu teilen Sie Ihren Cashbestand durch die Fixkosten je Tag, Woche oder Monat. Sie erhalten dann die Überlebensdauer Ihres Unternehmens in Tagen, Wochen oder Monaten. Diese Zahl ist wirklich wichtig und gibt Ihnen, wenn diese Zahl groß ist, Sicherheit.
Materialanteil und Deckungsbeitrag: Der Deckungsbeitrag sagt, was zur Deckung der Fixenkosten vom Umsatz bleibt.
Wenn Sie die variablen Kosten ins Verhältnis zum Umsatz (Einnahmen ohne Umsatzsteuer) setzen, erhalten Sie Ihren Materialanteil in Prozent.
Wenn Sie von 100% den Materialanteil abziehen, erhalten Sie eine weitere wichtige Zahl: Ihren Deckungsbeitrag
Gewinnschwelle / Breakeven: Die Gewinnschwelle müssen Sie unbedingt kennen.
Die Gewinnschwelle ist der Umsatz, den Sie machen müssen, um keinen Verlust zu machen. Sie müssen diese Größe wissen, um Ihr Unternehmen zu steuern.
Damit Sie den Breakeven erhalten, teilen Sie die Fixkosten durch den Deckungsbeitrag.
Eine hohe Gewinnschwelle bzw. ein hoher Breakeven bewirken oft ein hohes Risiko. Wenn Sie die Produkte billiger verkaufen, als Ihre Wettbewerber und Sie haben die gleiche Kostenbasis, ist Ihre Gewinnschwelle höher. Genau das ist der Grund, weshalb viele Billig-Anbieter schnell wieder verschwinden. Wenn Sie in den Preiswettbewerb gehen, müssen Sie immer sicherstellen, dass Ihr Deckungsbeitrag höher ist und Ihre Fixkostenbasis günstiger ist, als dies bei Ihrer Wettbewerber der Fall ist. Ist er das nicht gegeben, werden Sie kurz nach Beginn der Preissenkungsrunden aufgeben müssen.
Stundensätze ermitteln
Die Ermittlung der richtigen Stundensätze ist für die meisten Unternehmen und alle Selbstständigen der wichtigste Erfolgsfaktor. Wir haben dazu eine Seite erstellt: Das 1×1 der Unternehmensgründung und des Unternehmertums – Kalkulation von Stundensätzen
Für die Ermittlung der Stundensätze benötigen Sie die Fixkosten.
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Finanzplanung
Welche Finanzplanung Sie wirklich machen müssen ergibt sich aus der Rechtsform und Ihrer Finanzierung. Folgende Komponenten gehören oft zu einer Finanzplanung:
- Liquiditätsplanung
- Erfolgsplanung: Die Erfolgsplanung ist für kleine Personengesellschaften und Freiberufler die Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) und für Kapitalgesellschaften die Gewinn- und Verlust-Rechnung (GuV)
- Investitionsplanung
- Planbilanz
Die Grundbegriffe der Buchhaltung werden hier erklärt. Wenn Sie die Buchhaltung und die Finanzplanung in der Tiefe interessiert, informieren Sie sich bitte an anderen Stellen oder fragen Sie ein Coaching an.
Zahlungswirksamkeit vs. Ergebniswirksamkeit
Der Unterschied zwischen Zahlungswirksamkeit und Ergebniswirksamkeit ist für Selbstständige und Unternehmen wichtig. Beides wirkt sich sich direkt auf die finanzielle Gesundheit des Unternehmens auswirkt.
Zahlungswirksamkeit
Eine Zahlung ist dann wirksam, wenn tatsächlich Geld fließt. Das kann sowohl in Form von Einnahmen, zum Beispiel weil ein Kunde eine Rechnung bezahlt, als auch von Ausgaben, zum Beispiel, wenn Sie eine Rechnung an Ihren Lieferanten begleichen, sein.
Zahlungen wirken sich direkt auf den Kontostand des Unternehmens aus. Die Fähigkeit, Ausgaben tatsächlich zu überweisen nennen wir Liquidität. Zahlungswirksame Einnahmen sind entscheidend für die Liquidität Ihres Unternehmens, also für Ihre kurzfristige Zahlungsfähigkeit.
Die Summe aller Geldzuflüsse und Geldabflüsse an Ihr Unternehmen nennen wir Cashflow.
Ergebniswirksamkeit
Ergebniswirksam bedeutet, etwas verändert Ihre Vermögensverhältnisse. Wenn Sie zum Beispiel einen Computer kaufen, tauschen Sie das Geld gegen einen Computer. An Ihrem Vermögen hat sich also nichts verändert.
Ein Vorgang ist also nur ergebniswirksam, wenn er Ihr Vermögen verändert. Die Vermögensänderung nennen wir das Betriebsergebnis. Das Betriebsergebnis ist Ihr Gewinn oder Verlust.
Auf der Basis Ihres Betriebsergebnisse werden Ihre Leistungssteuern (Einkommen-, Gewerbe- und Körperschaftsteuer) ermittelt.
Beispiel
Nehmen wir an, Sie haben eine Ausgangsrechnung für eine Dienstleistung an einen Kunden gestellt.
Zahlungswirksam ist diese Rechnung erst wenn der Kunde die Rechnung bezahlt. Das Geld fließt auf Ihr Konto.
Ergebniswirksam ist diese Rechnung in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) sobald Sie die Rechnung ausstellen. Sie buchen ihn als Umsatz und erzielen einen Gewinn. In der Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) wird der Betrag mit der Zahlung ergebniswirksam.
AfA - Absetzung für Abnutzung
Die Absetzung für Abnutzung, kurz AfA, ist ein Begriff, der oft in der Buchhaltung und Steuererklärung von Unternehmen und Selbstständigen auftaucht. Sie kaufen für Ihr Unternehmen zum Beispiel einen neuen Computer. Dieser Computer wird mit der Zeit an Wert verlieren, da er älter wird und möglicherweise durch neue Modelle ersetzt werden muss. Das gilt auch für andere Anlagegüter, die zeitlich altern können, durch die Häufigkeit der Benutzung altern können oder einfach irgendwann durch etwas zeitgemäßes ersetzt werden müssen.
Beim Kauf des Computers tauschen wir Geld in einen anderen Vermögensgegenstand. Der Kauf ist also zunächst zahlungswirksam, aber nicht ergebniswirksam. Mit dem Altern des Computers nimmt aber der Wert unseres Computers ab. Dieser Wertverlust ist nicht zahlungswirksam, aber ergebniswirksam. Diesen Wertverlust bezeichnen wir als AfA.
Die AfA ist im Grunde eine Art "Abschreibung" bzw. nicht zahlungswirksame Kostenposition für Wirtschaftsgüter, die Sie für Ihr Unternehmen anschaffen. Sie ermöglicht es Ihnen, die Kosten für dieses Wirtschaftsgut über einen bestimmten Zeitraum steuerlich geltend zu machen und damit Rücklagen für die Ersatzbeschaffung zu bilden.
Es gibt eine lineare und eine degressive AfA. Die lineare AfA ermittelt sich aus dem Kaufpreis geteilt durch die Nutzungsdauer. Für die Nutzungsdauern gibt es Listen vom Finanzamt, die in der Regel bindend sind. Mit der AfA können Steuerlasten zeitlich verschoben werden.
Investitionsplanung
Eine Investitionsplanung sollten Sie immer machen. In der Investitionsplanung werden die geplanten Investitionen in Anlagegüter zusammen mit der AfA aufgelistet. Das bedeutet, die Investitionsplanung ist oft schnell fertig.
Liquiditätsplanung
Eine Liquiditätsplanung sollte immer gemacht werden. Ganz besonders kritisch und wichtig ist die Investitionsplanung für zyklische Geschäfte, wie Bau, Touristik oder Saisongeschäfte. Während das Geschäft hochgefahren wird, ist die Anspannung oft besonders hoch. Nach der Saison ist dann oft viel Geld da. Daraus leiten Selbstständige und Unternehmer oft ab, Sie hätten Geld, das ausgegeben werden kann. Das ist nicht so. Diese Unternehmen scheitern dann oft im nächsten Hochlauf.
Wenn Sie Ihr Unternehmen nach dem Kontostand führen, werden Sie mit zyklischen Geschäften immer scheitern.
Eine Liquiditätsplanung stellt alle Zahlungen in der zeitlichen Reihenfolge dar, so dass daraus der Kontostand ermittelt werden kann.
![Peter Saubert Peter Saubert](https://www.peter-saubert.net/wp-content/uploads/2023/04/B736C10B-5D6C-4725-861E-12C98158B7E8-scaled.jpeg)
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Brauche ich ein Logo?
In der Beratungspraxis mit Gründerinnen und Gründern hat man manchmal den Eindruck, die Gründung besteht daraus, ein Logo zu haben. Dabei ist das Logo für kleine Unternehmen oft nur nebensächlich. Wer neu anfängt, ist ein niemand. Das Logo wird niemanden überzeugen. Überzeugen kann nur die Gründerperson. Der Mensch verkauft an Menschen. Das Logo spielt dabei keine Rolle. Gerade zu Beginn ist das beste Logo, dass Sie haben können, Ihr Gesicht.
Wenn Ihr Unternehmen dann irgendwann ein großer Konzern ist, dann verkauft vielleicht Ihr Logo an ein anderes Logo die eigenen Produkte und Leistungen. Aber bis dahin ist es ein langer Weg und deshalb brauchen kleine Unternehmen zu Anfang oft kein Logo.
Jetzt darf man aber Unternehmen und Marken nicht verwechseln. Es kann natürlich sein, dass Sie eine Marke aufbauen. Die Marke muss auch nicht heißen wie Ihr Unternehmen. Dann ist es natürlich so, dass ein Logo für die Marke sehr wohl Sinn machen kann.
Ihre Firma muss nicht den Namen Ihrer Marke tragen. Der Markenname ist eigenständig. Sie können zum Beispiel den Markennamen "Dienstleistung 24" haben. Und Ihr Firmenname ist bei der Einzelunternehmung Max Müller.
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Kundengewinnung ist der Zweck von Marketing und Verkauf
Nicht genug Kunden zu gewinnen ist der häufigste Grund, weshalb Gründungen scheitern. Kunden zu gewinnen ist auch gar nicht so einfach, wie es oft den Anschein hat. Nur weil etwas plötzlich da ist, wird es nicht gekauft. Marktlücken gibt es seit Jahrhunderten. Trotzdem werden diese nicht geschlossen, weil es wirtschaftlich nicht tragfähig wäre. Testen Sie den Markt und machen Sie sich Gedanken, warum und wie die Kunden Ihre Produkte und Leistungen kaufen sollen.
Wann kommt Geld auf mein Konto?
Wenn Sie sich selbstständig machen, haben Sie nicht automatisch Geld auf dem Konto. Das ist eigentlich jedem sofort klar. Was aber oft unterschätzt wird, ist die Dauer, bis Geld auf dem Konto ist. Sie haben ja vielleicht noch keine Kunden. Sie müssen erst liefern. Dann fehlt vielleicht die Umsatzsteuer-ID noch. Sie müssen noch eine Zulassung machen oder sich irgendwo registrieren. Da kommen schnell schon einmal ein paar Monate zusammen. Das führt dazu, dass es irgendwann schwierig wird, weil kein Geld mehr da ist und kein neues kommt.
Machen Sie sich einen Zeitplan, indem Sie vom Ende des Geldes her einfach einmal die wichtigen Meilensteine planen:
- Geld ist auf meinem Konto
- Kunde zahlt Rechnung: 1 bis 3 Tage davor
- Ich schreibe meine Rechnung: 1 Tag bis 60 Tage davor (Sie sehen, dass kurze Zahlungsziele wichtig sind.)
- Ich habe die Umsatzsteuer-ID erhalten: 1 Tag davor
- Ich erbringe meine Leistung oder liefere mein Produkt: 1 Tag bis 6 Wochen davor
- Ich bin lieferfähig, weil die Zulassungen vorhanden sind und ich das Material da habe: 1 Tag bis 2 Wochen davor
- Ich habe die steuerliche Erfassung gemacht: 2 bis 6 Wochen vor Erhalt der Umsatzsteuer-ID
Die Liste ist natürlich von Unternehmung zu Unternehmung unterschiedlich und natürlich ist die Liste nicht vollständig. Sie sehen aber: Da kommen schnell lange Zeiträume herraus, bis Geld auf Ihrem Konto ist.
![Zeitverlauf bis zum Zahlungseingang Zeitverlauf bis zum Zahlungseingang](https://www.peter-saubert.net/wp-content/uploads/2024/12/Bildschirmfoto-2024-12-30-um-10.32.59-png.avif)
Der Erfolgsfaktor für Gründungen ist: Wie schnell schafft es der Gründer, dass Geld aus Kundenrechnungen auf dem Konto der Unternehmung eingeht.
Ist diese Zeit kurz und die Kunden zahlen ernst zunehmende Beträge, wird die Gründung wahrscheinlich erfolgreich sein. Schafft es der Untenrehmer nicht, schnell vernünftige Kundenumsätze auf dem Konto zu verbuchen, wird die Gründung wahrscheinlich scheitern.
Kundennutzen: Der Schlüssel zur erfolgreichen Kundengewinnung
Kundennutzen: Der Kundennutzen ist der Erfolgsfaktor für nachhaltige Kundengewinnung.
Natürlich gibt es auch Produkte, die eben einmal für ein Paar Euro mitverkauft werden und dann auf dem Müll landen. Das ist nicht nachhaltig: Nicht nachhaltig für die Umwelt, aber vor allem auch nicht wirtschaftlich nachhaltig für das Unternehmen. Beim Bemühen zum Aufbau einer nachhaltig tragfähigen Basis für das eigene Geschäft kommt es darauf an, dass der Kunde einen echten Nutzen hat.
Der Kundennutzen lässt sich hinsichtlich der Notwendigkeit deutlich abstufen:
- Ideal ist es, wenn der Kunde aufgrund äußerer Zwänge zum Kauf bei Ihnen gezwungen ist. Wenn Sie zum Beispiel der einzige Anbieter für KFZ-Kennzeichen in der Region sind, gibt es ein sehr starkes Argument bei Ihnen zu kaufen.
- Immer noch gut ist es, wenn der Kunde einen echten Vorteil hat, wenn er Ihr Produkt kauft. Dieser Vorteil kann das Image, die Bequemlichkeit oder der technische Nutzen sein. Es kann auch eine ernst zu nehmende Einsparung sein, die an anderer Stelle dadurch erreicht wird.
- Wenig überzeugend ist es, wenn der Kunde einfach nur die Leistung mitgenehmen kann, weil der Kunde unreflektiert die Leistung konsumiert. Das ist bei den Imbissständen, in der Gastronomie aber auch bei vielen Fun-Angeboten der stärkste Grund, weshalb Produkte gekauft werden. Deshalb sind diese Geschäftsmodelle oft sehr krisenanfällig und schlecht finanzierbar.
Preisgestaltung: Der Preis als Entscheidungskriterium für Kunden?
In jedem Fall ist „billiger“ kein Kundennutzen. Kein guter Kunde kauft etwas, weil es billiger ist. Kunden kaufen wegen dem Nutzen. Erst wenn es zwei absolut gleichwertige Angebote gibt oder der Kunde sich die Leistung eigentlich nicht leisten kann, spielt der Preis eine Rolle.
Überlegen Sie sich ganz einfach, welche Rolle der Preis wirklich spielt. Die Volkswirte sagen: Der Preis hat die Funktion der Ressourcenallokation. Was bedeutet das? Es heißt einfach nur, dass Märkte mit dem Preis die Zuordnung der Ressourcen machen. Damit ist dann auch fast schon klar, was ein Preis bewirkt:
- Der Kunde kauft etwas, weil er es sich leisten kann. Das ist für Sie ein guter Kunde, der in der Regel zufrieden aber auch weniger preissensibel ist. Hier ist der Preis oft nicht der ausschlaggebende Grund für den Kauf.
- Der Kunde kann sich mit Not eben gerade etwas leisten. Das ist für Sie ein schlechter Kunde, der in der Regel sehr unzufrieden ist. Hier ist der Preis oft der entscheidende Grund für den Kauf. Nur was billig genug ist, wird gekauft. In der Regel wird später reklamiert, Nachbesserung gefordert und auch sonst versucht, möglichst viel Geld zurück zu bekommen.
- Der angebliche Kunde kann sich etwas gar nicht leisten. Das ist für Sie gar kein Kunde. Sollte es doch zum Verkauf kommen, kann der Kaufpreis nicht gezahlt werden. Nur was billig genug ist, wird gekauft. Es muss später reklamiert, Nachbesserung gefordert und auch sonst versucht, möglichst viel Geld zurück zu bekommen, um aus der Schuldenfalle heraus zu kommen.
Wenn Sie sich das in der Tiefe durchdenken, stellen Sie als freier Selbstständiger oder Unternehmer fest: Preiswettbewerb ist die Möglichkeit schlechte Kunden auf sich zu ziehen. Also machen Sie das nicht.
Gründe gegen den Kauf: Im Marketing oft vollkommen vergessen
In der Praxis gibt es zahlreiche Gründe, die dagegen sprechen, dass eine bestimmte Personengruppe oder eine bestimmte Firma bei Ihnen Kunden werden.
Glauben Sie, Sie können gegen Familienbande konkurrieren?
Glauben Sie, Sie gewinnen Kunden die Ihrem Leitbild aus ideologischen Gründen widersprechen?
Glauben Sie, Sie können jemanden eine Businesslösung verkaufen, die dazu führt, dass der Einkäufer arbeitslos wird?
Menschen haben Interessen, Werte und soziale Einbindungen. Diese können Sie nutzen. Sie werden sich aber nie dagegen durchsetzen.
Gründe für den Kauf
Damit ein Kunde Geld für Ihr Produkt ausgibt, müssen einige Punkte erfüllt sein. Sind diese Punkte nicht erfüllt, verkaufen Sie nicht:
- Hat der Kunde ein echtes Problem, das gelöst werden muss? Gibt es wirklich ein Problem oder glauben nur Sie, dass es ein Problem gibt?
- Löst Ihre Lösung das Problem des Kunden tatsächlich? Ist es ein Pflaster für das Problem oder beseitigt es das Problem?
- Schafft Ihre Lösung Folgeprobleme, die der Kunde auf keinen Fall akzeptieren kann?
- Ist Ihre Lösung in richtiger Menge und zum richtigen Zeitpunkt verfügbar? Wenn nicht, wird nicht gekauft oder Sie können eventuell wegen Nicht-Erfüllung in Haftung genommen werden.
- Kann der Kunde sich die Lösung des Problems leisten? Wer das Geld und die Kapazitäten nicht hat, das Problem zu lösen, wird nicht kaufen. Wer die Lösung nicht durchsetzen kann, kauft nicht.
- Lohnt sich der Aufwand, um das Problem zu lösen? Ganz viele Lösung glauben an Einfachheit. Für die Kunden ist die Umsetzung aber mit großem Aufwand verbunden.
- Welche Risiken sind mit Ihrer Lösung verbunden?
- Versteht der Kunde, dass Sie sein Problem risikofrei lösen können?
Beschäftigen Sie sich intensiv mit diesen Fragen und suchen Sie nach Lösungen aus Sicht Ihrer Kunden.
Wo finde ich meine Kunden? - Wo finden meine Kunden mich?
Wenn Sie Kunden suchen müssen, ist das oft mit großem Zeitaufwand, aber oft auch mit großem finanziellen Aufwand verbunden. Wenn aber die Kunden zu Ihnen kommen, sparen Sie wahrscheinlich viel Geld und Zeit.
Wenn Kunden schon eine Problemlösung suchen, sind Sie prinzipiell schon kaufbereiter, als wenn Sie noch gar nicht wissen, dass sie ein Problem haben. Es ist also klar: Wer das Problem schon kennt, kommt schneller zum Kauf. Und wer weiß, dass er ein Problem hat? Das sind die Kunden, die nach Ihnen als Problemlöser schon suchen.
Also sorgen Sie dafür, dass Ihre Kunden Sie finden.
Wie lernt man Menschen kennen?
Kunden sind immer Menschen, die ein Problem lösen wollen. Wer Kunden finden und gewinnen will, will Menschen kennenlernen und für sich gewinnen. Es stellt sich also immer die Frage: Wie und wo lerne ich Menschen kennen?
Wer einen Menschen kennenlernen möchte, muss dort hin gehen, wo dieser Mensch ist. Wenn ich einen Kunstliebhaber kennenlernen will, gehe ich in ein Museum. Wenn ich einen Fußballfan kennenlernen möchte, gehe ich zu einem Fußballspiel. Wenn ich einen Handballfan kennenlernen möchte, gehe ich zu einem Handballspiel. Im praktischen Leben kommt aber niemand auf die Idee, einen Kunstliebhaber, einen Fußball- oder Handballfan, kennenlernen zu wollen. Man macht, was einem Spaß machen soll und lernt dabei Menschen kennen.
Wer aber Kunden sucht, muss schon wissen, wo man Kunden treffen kann. Kunden haben nur die Chance, Sie und Ihre tollen Produkte und Leistungen zu finden, wenn Sie dort sind, wo die Kunden sind. Oder Sie sind dort, wo die Kunden Ihre Leistungen oder Produkte suchen.
Im Marketing nennt man diesen Prozess Kundenreise. Die Reise und Entwicklung vom potentiellen Interessenten zu Ihrem Kunden kann sehr lang sein.
Google hat zum Beispiel für den Kauf einer Jeans bis zu 400 Kontaktpunkte gemessen. Das heißt, eine Kundin kann bis zu 400 mal Kontakte zu dem Unternehmen haben, bis das Produkt gekauft wird. Im Marketing nennen wir die Stellen, an denen Kunden Werbung oder Suchergebnisse von unserem Produkt sehen, unser Geschäft betreten, von jemandem auf uns angesprochen werden, Kontaktpunkte.
Es macht wirklich Sinn, darüber nachzudenken, wie eine Kundenreise aussieht. Welche Kontaktpunkte machen wirklich Sinn? Es ist zum Beispiel wenig zielführend, die Leistungen eines Berechnungsingenieurs in einer Tanzschule zu vermarkten oder eine Kosmetikbehandlung auf einer Baustelle zu bewerben. Wo sind Ihre Kunden? Was machen Ihre Kunden im Geschäft und nach Feierabend?
Sinnvoll ist zum Beispiel eine am Standort lokalisierte leckere Imbisswerbung in der Zeit zwischen 11:30 und 13:00 auf Facebook, Instagram oder TikTok. Damit kann man viele Kunden sicher erreichen, auch wenn viele Erreichte jetzt zufällig nicht dazu gehören.
Sinnvoll ist zum Beispiel ein Aufsteller an der Straße, der auf Ihr Angebot für ein Mitnahmeartikel - wie einen Fanschal - auf dem Weg zum Fußballspiel hinweist.
Wenn Sie den Prozess nicht verstanden haben, warum und wo Menschen Ihre Kunden werden, werden Sie die Kunden nicht gewinnen können. Wenn Sie es verstanden haben, gehen Sie da hin, wo Ihre Kunden sind oder wo Ihre Kunden Sie suchen. Sprechen Sie die Kunden so an, dass Sie verstehen: Sie lösen das Problem der Kunden.
Ansprechen ist der Schlüssel, um jemanden kennenzulernen.
Viele Menschen haben Angst davor, andere Menschen anzusprechen. Ich werde aber niemanden kennenlernen, wenn ich mich nicht traue, andere Menschen anzusprechen. Wenn ich dann auch noch Angst davor habe, angesprochen zu werden, wird es verdammt schwer, Menschen kennenzulernen.
Persönliche Verkauf ist nun einmal Menschen kennenzulernen. Wer das nicht kann, tut sich in einer Selbstständigkeit oft schwer. Hier bleibt nur der Verkauf über Vertriebspartner oder online über technische Systeme.
Marktforschung: Was kann ich über meine Kunden in Erfahrung bringen?
Damit Sie Ihre Leistung an den Kunden ausrichten, müssen Sie wissen:
- Wer sind Ihre Kunden?
- Was wollen Ihre Kunden? Wofür zahlen Sie?
- Wo treffe ich meine Kunden?
- ... und viele Fragen mehr ...
Wenn Sie versuchen, diese Fragen zu beantworten, nennt man das Marktforschung. Natürlich können Sie versuchen, durch Ihre Intelligenz, diese Fragen zu beantworten. Sie können dazu auch Statistiken, Analysen oder Berichte lesen. Am aufschlussreichsten sind aber in der Regel Gespräche mit den möglichen Kunden oder den Kunden direkt "auf's Maul zu schauen".
Wie kann ich zum Beispiel Informationen über Kunden erhalten. Schauen Sie sich doch einmal die Konkurrenz an. Schauen Sie, was die Kunden bei der Konkurrenz über die Leistungen Ihrer Wettbewerber äußern. Die Präsenz der Wettbewerber in den sozialen Medien und die Produktbewertungen sind eine riesige Quelle für Informationen. Nutzen Sie diese. Fragen Sie auch generative KI (künstliche Intelligenz), wie Perplexity, Gemini oder ChatGPT, was diese über Ihre Kunden wissen oder wo die meinen, wo man Informationen her bekommen könnte.
An welchen Orten können Sie mögliche Kunden treffen?
Die Liste der Orte, an denen Sie Kunden treffen können, ist sehr lang und wird nie vollständig sein. Denken Sie darüber selbst nach und nutzen Sie hierfür generative KI (künstliche Intelligenz), wie Gemini, ChatGPT, Perplexity, ... Unten stehen einige Beispiele als Ideen oder Denkanstöße.
Online
Online finden Sie Kunden zum Beispiel
- Websuche wie zum Beispiel Google-Suche, Bing-Suche, ChatGPT, Perplexity, Gemini, …
- Webseite
- kostenlose Lokalisierungssdienste von Google Maps, Bing Places for Business, Apple Connect Business, Facebook Places, OSM
- Social Media wie zum Beispiel Facebook, Instagram, LinkedIn, TikTok, Reddit, …
Persönliches Umfeld der Kunden
Im persönlichen Umfeld der Kunden finden Sie die besten Kunden.
Empfehlungen oder Empfehlungsmarketing ist das effektivste Marketing.
Berufliches Umfeld der Kunden
Im beruflichen Umfeld erreichen Sie Kunden zum Beispiel
- auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause
- Messen
- Kongresse
- in der Fachpresse
- in der Kantine
- in der Firmeninformation
- bei persönlichen Besuchen
- am Telefon
Privates Umfeld der Kunden
In privaten Umfeld finden Sie Kunden zum Beispiel
- beim Sport oder bei Freizeitevents
- im Fernsehen oder Radio
- in der Zeitung
- auf Familien-, Kinder- oder Interessgruppenveranstaltungen
- Messen
Empfehlungsmarketing - Das billigste und oft effektivste Marketing
Nutzen Sie Kunden und Ihr persönliches Netzwerk für Empfehlungen. Wenn Sie auf Empfehlung hin beauftragt werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zufriedene Kunden haben größer. Kunden, die Sie aufgrund einer Empfehlung beauftragen, sind bereit höhere Preise zu zahlen, da das Risiko für Sie ja geringer ist, dass Sie ein schlechter Auftragnehmer sind.
Wettbewerbe im Marketing
Es gibt immer wieder Wettbewerbe in den Regionen, Branchen oder unter irgendwelchen Dächern. Vereine, Verbände, Städte, Kreise, Bundesländer, der Bund, die Regierungen, die Ministerien,… Viele wollen sich in rechte Licht rücken. Damit liefern diese Wettbewerbsveranstalter eine Plattform für Ihr Marketing. Sie können die PR und den Medienfokus der Veranstaltungen nutzen, um eine bessere Sichtbarkeit zu erreichen. Davon profitiert Ihre Reputation und Ihr Markenbild. Ihre Webseite wird häufiger gesucht und besser von den Suchmaschienen gerankt. Es kann sich also lohnen.
Auftragsportale und Leadverkäufer - Die sichere Rettung oder das sichere Ende?
Für viele Branchen haben sich Auftrags- oder Anbieterportale etabliert. Es gibt kaum etwas, was es nicht gibt: KFZ-Werkstatt, Reifendienst, Softwareentwickler, Handwerker, Maler, Immobilien, Dienstleistungen, Unternehmensberater, …
Dazu gibt es die folgenden Prinzipien:
- Sie tragen sich kostenfrei auf irgendeinem Portal ein. Für einen Zugang zu Kunden müssen Sie aber Geld zahlen.
- Sie tragen sich auf einem Portal kostenpflichtig ein und zahlen einen jährlichen Preis.
- Sie erhalten Leads von einem Portal, gegen die Zahlung eines festen Preises. Leads (englisch) sind Kontaktdaten von potentiell interessierten Menschen.
- Sie tragen sich in ein Portal kostenfrei ein und der Kunde zahlt den Preis, damit er Ihren Kontakt erhält.
Das Angebot wechselt immer mal wieder, weil Anbieter aufgeben beziehungsweise fusionieren oder neue Anbieter hinzukommen. Suchen Sie im Internet, welche Anbieter es gibt und welche Angebote diese machen können.
Bringen diese Portale neue Kunden?
Anbieterdomininierte Märkte
Wer in einem anbieterdominierten Markt aktiv ist, kann auf diese Weise schnell Kunden gewinnen.
Anbieterdominiert heißt: Es gibt zu wenig Anbieter und die Kunden müssen sich um den Anbieter bemühen. Dann sind diese Portale in der Regel eine sehr gute Kundequelle. Man sollte aber schnell versuchen, von dieser Quelle unabhängig zu werden. Die Unabhängigkeit ergibt sich zum Beispiel aus Empfehlungen und aus Stammkunden.
Nachfragerdominierte Märkte
Wer in einem nachfragerdominierten Markt aktiv ist, fährt mit den Lead- und Auftragsportalen oft nicht gut. Der Grund dafür ist einfach zu verstehen. Welche Kunden werden diese Portale nutzen? In der Regel werden das doch die Kunden sein, die viel Geld sparen wollen und dazu viele Angebote anfragen.
Die Werbung der Portal ist oft: „Finden Sie den billigsten Handwerker / Anbieter / …“ Wollen Sie der Billigste sein oder wollen Sie leben?
Wer also glaubt, über diese Portale gute Kunden zu gewinnen, wird nicht erfolgreich werden. Die Gründerinnen und Gründer machen mehr Angebote und haben eine viel geringere Quote an erfolgreichen Aufträgen. Die Aufträge haben schlechtere Preise und die Kunden sind unzufriedener. Unzufriedene Kunden kürzen die Rechnungen und reklamieren viel mehr. Wollen Sie das?
Subunternehmer als Lösung für Kundengewinnung?
Für viele Gründer ist es verlockend, als Subunternehmer für irgendwelche Großanbieter zu arbeiten. Das ist aber nicht ohne Risiken.
Scheinselbstständigkeit
Wer als Subunternehmer arbeitet, geht oft auch große Risiken ein, zum Scheinselbstständigen erklärt zu werden.
Verlängerte Werkbank
Unternehmen, die Subunternehmer suchen, lagern das Auslastungsrisiko aus. Bei hohen Auslassungen der Auftraggeber geht es den Subunternehmern gut. Brechen die Auslassungen beim Auftraggeber ein, wird nicht beim Auftraggeber sondern bei den Subauftragnehmern gespart. Damit wirkt sich die Auslastungsschwäch beim Subauftragnehmer als Auftragseinbruch aus.
Kundenmacht
Wer sich wirklich stabil und nachhaltig am Markt positionieren möchte, braucht Kundenmacht. Das heißt, derjenige, der von den Endkunden tatsächlich beauftragt wird, bestimmt die Regeln in der Krise und ist damit derjenige, der die Krise überleben kann.
Staatliche Fördermittel zur Vetriebsunterstützung
Für viele Geschäftsmodelle können staatliche Fördermittel zur Vertriebsunterstützung eingesetzt werden. Mit dem Argument der Förderung sind die Kunden vielleicht überhaupt erst bereit, den Auftrag zu erteilen. Durch die Förderung wird die Leistung oder das Produkt scheinbar preiswerter oder finanzierbar.
Seien Sie aber vorsichtig! Die Förderbedingungen können sich ändern. Die politischen Rahmenbedingungen können sich ändern. Förderungen und Fördermöglichkeiten sind oft schneller weg, als Sie da waren. Da kommt eine Behörde auf die Idee, anders zu prüfen oder die Regeln zu verändern und schon bekommen Ihre Kunden das Geld nicht. Dann stehen Sie als unglaubwürdig da. Mit staatlicher Willkür müssen Sie rechnen. Es gibt ganze Branchen, die durch die Fixierung auf Förderung kaputtgegangen sind.
Kundengewinnung aus Sicht von Ingenieuren
Kundengewinnung ist für die sehr verschiedenen Leistungen von Ingenieuren mehr als unterschiedlich. Für viele Softwareentwickler reduzierte sich die Kundengewinnung in den letzten Jahren auf die Eintragung in Freelancer-Portale. Mess-, Berechnungs- und Bauingenieure hingegen mussten schon immer massiv auf Akquisetouren gehen und Kunden direkt ansprechen.
Wer ein Problem löst, das bekannt ist und wo am Markt nach einer Lösung gesucht wird, sollte eine Webseite betreiben oder auf den typischen Portalen aktiv sein. In diesen Fällen macht das Schalten von Google oder Bing Ads oft auch Sinn.
Fast immer sind bekannte Referenzen und Empfehlungen für Ingenieure die einfachste Methode an neue Kunden zu kommen.
In wenigen Fällen macht auch die Akquise über Soziale Medien, wie LinkedIn oder Facebook Sinn. Facebook ist dabei natürlich ein guter Kanal, wenn man wirklich Privatkunden anspricht. LinkedIn ist eher für den Netzwerkaufbau und weniger für den direkten Verkauf.
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![Peter Saubert Peter Saubert](https://www.peter-saubert.net/wp-content/uploads/2023/04/B736C10B-5D6C-4725-861E-12C98158B7E8-scaled.jpeg)
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Angebot oder Kostenvoranschlag?
Ein Kostenvoranschlag ist eine Kostenabschätzung. Der Rechnungsbetrag kann später etwas über dem im Kostenvoranschlag angegebenen Kosten liegen.
Wie hoch die Überschreitung sein kann, beschäftigt oft Gerichte. Es ist vom Einzelfall abhängig. Eine Überschreitung von 5% ist immer möglich. 25% ist nur in wenigen Ausnahmefällen denkbar. Höhere Abweichungen sind nahezu immer ausgeschlossen.
Ein Angebot ist im Preis verbindlich. Abweichungen vom Preis sind also nicht möglich.
Bei Aufträgen mit höheren Risiken sollten sowohl in Kostenvoranschlägen als auch in Angeboten Risiko-Positionen ausweisen oder Risiken ausgeschlossen werden. Diese Risiko-Positionen werden zusätzlich berechnet, wenn ein bestimmtes Risiko eintritt. Damit verschwimmt der Unterschied zwischen Kostenvoranschlag und Angebot.
Auch die Überschreitungsgrenzen werden damit etwas ausgehebelt. Der Kunde muss „unverzüglich“ darauf hingewiesen werden, dass die Risikoposition jetzt eingetreten ist und die erwarteten Kosten jetzt höher sind. (Unverzüglich heißt weder sofort noch irgendwann. Die Juristen definieren: "Unverzüglich bedeutet ohne schuldhaftes zögern.")
Da die Grenzen zwischen Angebot und Kostenvoranschlag nicht eindeutig sind, kann auch keine klare Empfehlung abgegeben werden, ob ein Kostenvoranschlag oder ein Angebot besser ist.
Für ein Angebot spricht
- höheres Vertrauen der Kunden in ein Angebot
- einfache Abrechnung entsprechend Angebot
Für einen Kostenvoranschlag spricht
- geringere Verbindlichkeit des Kostenvoranschlages
- oft einfachere Erstellung des Kostenvoranschlages
Bei aufwendigen Kostenabschätzungen können Kosten für die Erstellung des Kostenvoranschlags ggf. dem Kunden berechnet werden
Da die Grenzen zwischen Kostenvoranschlag und Angebot eben so fließend sind, macht eine Unterscheidung in der Praxis für viele Unternehmer keinen Sinn. Es gilt die Regel:
- Risiko überschaubar: Angebot mit Freizeichnungsklauseln
- Risiko nicht überschaubar: Kostenvoranschlag mit Freizeichnungsklauseln
Eine Freizeichnungsklausel in einem Angebot bedeutet, dass der Anbieter sich nicht automatisch und unmittelbar an sein Angebot gebunden fühlt. Das wird zum Beispiel durch die Formulierung "Dieses Angebot ist freibleibend und unverbindlich.“ gemacht.
Ist ein Kostenvoranschlag immer verbindlich?
Wird von garantierten Kosten gesprochen oder ein garantierter Kostenvoranschlag abgegeben, ist der Kostenvoranschlag verbindlich. Ansonsten ist es nur eine Preisorientierung.
Allerdings wird jeder Kostenvoranschlag mit der Beauftragung „entsprechend Kostenvoranschlag“ verbindlich. Allerdings kann der Auftragnehmer der Beauftragung widersprechen.
Ist ein Angebot immer verbindlich?
Angebote, die nicht mit „unverbindlich“, „ohne obligo“ oder „freibleibend“ gekennzeichnet sind, sind zunächst verbindlich. Allerdings kann die Angebotsbindung auch zeitlich begrenzt werden. Nach Ablauf der First ist das Angebot automatisch wieder unverbindlich.
Wird ein Angebot mit dem Vermerk „entsprechend Angebot“ beauftragt, wird es verbindlich. Allerdings kann der Auftragnehmer der Beauftragung widersprechen.
Sind Angebote und Kostenvoranschläge kostenlos?
Werden Angebot oder Kostenvoranschlag an einen Unternehmer gemacht, können beide kostenpflichtig sein. Dies ist dann durch den Auftragnehmer zu benennen und muss durch den Auftraggeber beauftragt werden.
Gegenüber Privatkunden sind Angebote immer kostenfrei. Kostenvoranschläge können nach Vereinbarung und Beauftragung kostenpflichtig sein.
Was ist eine Offerte?
Offerte ist ein anderes Wort für Angebot. Die Begriffe können ausgetauscht werden.
Kann ich dem rechtlichen Kram entgehen?
Nein, das funktioniert nicht. Prinzipiell kann man zwar begrifflich tricksen. Mit der Beauftragung gibt es aber immer ein bindendes Dokument. Ob das nachher als ein Kostenvoranschlag oder ein Angebot interpretiert wird, ist nicht absehbar. Diese Tricksereien enden in der Regel vor Gericht und werden dann für den Unternehmer oft unangenehm und teuer.
Die Währung ist Vertrauen. Deshalb gilt für jedes nachhaltige Geschäft:
- Kommunizieren Sie klar
- Benennen Sie Schmerzpunkte
- Suchen faire Vereinbarung mit Ihren Kunden (Das funktioniert mit Einkaufsabteilungen und Behörden nicht.)
Was gehört in ein gutes Angebot?
Die Information für Ihre Kunden im Angebot müssen zu Ihnen und zu Ihrer Firma passen. Nebenbei müssen Sie die Angebotserstellung auch in Ihrer täglichen Arbeit bewältigen können. Das bedeutet, Sie brauchen eine Organisation, ein ansprechendes Angebot schnell und unkompliziert erstellen zu können.
Formalien
In jedes Angebot gehören Formalien. Das sind zum Beispiel
- Firma
- Adresse
- Kontaktdaten
- Angebot mit Preis
- Mehrwertsteuer
- Umsatzsteuer-ID oder Verweis auf die Kleinunternehmerregelung
- Angebotsbindung
- Angebotsbedingungen
- Lieferbedingungen
- Risikoausschlüsse
Damit hat der Kunde wichtige formale Informationen. Er kann aber damit nicht entscheiden, ob er das Angebot beauftragen will.
Kunden entscheiden immer nur auf der Basis des Wissens. Damit ein Kunde sich für Ihre Leistung entscheiden kann, muss er Gründe für Sie haben. Hat er keinen Grund für Sie, entscheidet er sich nicht für Ihre Firma.
Kaufgründe
Als erstes gehören in gute Angebote Gründe für Sie und Ihre Leistung. Warum soll der Kunde bei Ihnen und keinem anderen kaufen? Bitte schreiben Sie dazu wenige Gründe auf und liefern Sie zum Beispiel überzeugende Bilder, die den Kunden auch wirklich betreffen und schwafeln Sie nicht.
Kunden wollen das kaufen, was Sie wollen. Damit der Kunde bekommt, was er will, muss im Angebot stehen, was dem Kunden wirklich wichtig ist. Formulieren Sie, was der Kunde Ihnen als Gründe sagt. Damit fühlt der Kunde sich verstanden.
In gute Angebote gehört eine Zusammenfassung, was der Kunde will. Was ist dem Kunden wirklich wichtig?
Annehmbarkeit
Ein Angebot ist nur erfolgreich, wenn der Kunde dieses Angebot auch annehmen kann. Das bedeutet, der Kunde braucht alle für die Entscheidung notwendigen Informationen. Die Entscheidung erfolgt nicht nur auf Grund des Preises. Hauptgründe für die Entscheidung sind oft Termineinhaltung, Zuverlässigkeit, Vertrauen, Erfahrungen, Empfehlungen. Erst ganz am Ende geht es auch um den Preis.
Wie komme ich zum richtigen Angebotspreis?
Diese Frage ist oft erfolgsentscheidend. Leider gibt es darauf keine allgemein gültige Antwort. Der Mindestpreis ergibt sich aus der Kostenkalkulation. Dies ist der Preis, der in der Preisverhandlung oder in der Auftragsauktion nie unterschritten werden darf.
Damit weiß ich aber meinen Angebotspreis trotzdem nicht. Wie man Angebotspreise ermittelt hängt stark von folgenden Faktoren ab:
- eigene Strategie
- Strategie des Kunden
- Strategie der Wettbewerber
- Marktlage
- Anforderungen aus der Ausschreibung
- Kostenstruktur im Auftrag
- eigene Kostenstruktur
- voraussichtlicher Verhandlungsverlauf
- Wichtigkeit des Auftrags
- Auslastungslage
Ein wichtiger Bereich der Beratung zur Digitalisierung ist der Angebotsprozess mit der Kostenkalkulation und der Preisfindung.
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Ist die Standortwahl entscheidend für Sie?
Ob die Standortwahl eine Rolle spielt oder nicht, hängt von Geschäftsmodell ab. Wer Kunden eine Ausstellung zeigen will, braucht ansprechende Räume und vielleicht Parkplätze vor der Tür. Das gilt wahrscheinlich auch für den Fall, dass sich die Kunden bei Ihnen zur Besprechung treffen.
Wer im internationalen Handel aktiv ist, hat vielleicht Vorteile aus der räumlichen Nähe zu Spediteuren oder zum Zoll. Wer große Warenumschläge hat, braucht vielleicht den Zugang zur Autobahn.
Für die allermeisten Geschäftsmodelle ist der Standort aber absolut bedeutungslos. Wer mit seinen Kunden überwiegend telefoniert, sollte ein ruhiges Umfeld und ein gutes Telefon haben. Für Online-Meetings ist es von Vorteil, wenn sich im Hintergrund eine halbwegs professionelle Struktur findet und das Internet halbwegs stabil funktioniert.
Benötige ich einen Businessplan?
In den Medien und im Internet wird immer so getan, als wenn der ausformulierte Businessplan das entscheidende Erfolgskriterium ist. Aus der Erfahrung als Unternehmer und Unternehmensberater kann ich sagen: Das ist nicht so.
Was ist ein Businessplan?
Der Businessplan ist zunächst einmal der Plan des Unternehmers, der alle möglichen geschäftlichen Aspekte berücksichtigt. Der Unternehmer durchdenkt sein Geschäft, seine Wertschöpfung und sein Marketing. Er analysiert die Geldströme und bewertet Risiken. Es gibt Menschen, die müssen das schriftlich machen. Es gibt aber auch Menschen, die Machen das nur im Kopf. Das heißt der Plan vom Unternehmen ist im Kopf des Unternehmers. Ist das jetzt ein Businessplan?
In der Praxis wird oft mit dem Businessplan eine Kapitalmarketingunterlage gemeint. Der Unternehmer benötigt Geld aus einer Förderung, aus einer Beteiligung oder von einer Bank. Dann fragen diese Institutionen nach einem Businessplan. Dafür ist die Planung im Kopf natürlich nicht hilfreich. Diese Institutionen benötigen einen ausformulierten, schriftlichen Businessplan, das heißt die Beschreibung, was der Unternehmer vor hat.
Zu diesem Businessplan werden dann auf jeden Fall noch eine Investitionsplanung, eine Liquiditätsplanung und eine Erfolgsplanung für 24 bis 48 Monate benötigt. Erfolgsplanung ist die geplante Einnahmenüberschußrechnung für Personengesellschaften bzw. die Gewinn- und Verlustrechnung für Kapitalgesellschaften.
Für Kapitalgesellschaften wird häufig auch eine Bilanz gefordert.
Wer schriftlich denkt, sollte also auf jeden Fall einen schriftlichen Businessplan machen. Wer eher nicht schriftlich denken kann, braucht nur einen Businessplan zu machen, wenn die Unterlage zur Kapitalbeschaffung benötigt wird.
Was jeder Gründer machen sollte:
- Liquiditätsplanung für mindestens 24 Monat
- Erfolgsplanung für mindestens 24 Monate
Für eine brauchbare Liquiditätsplanung benötigt man zwingend auch eine Investitionsplanung.
Den Kapitalbedarf können Sie aus der Liquiditätsplan ablesen. Dafür ist eine gute Liquiditätsplanung eine wichtige Voraussetzung. Spätestens, wenn die Liquiditätsplanung zeigt, dass Sie nicht in der Lage sind, Ihr Geschäftsmodell zu mit Eigenkapital und Bankkredit zu finanzieren, stellt sich die Frage: Können Kunden oder Lieferanten das Geschäftsmodell finanzieren. Kunden können zum Beispiel mit Vorkasse oder Lieferanten mit längeren Zahlungszielen Kredite für Ihr Geschäftsmodell bereit stellen.
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Welche Förderungen gibt es?
Eine wirklich gute und sinnvolle Förderung ist der Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit und das Gründungscoaching, das die Agentur für Arbeit zahlt. Diese Förderung sollte man mitnehmen, wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt. Zögern Sie als Arbeitsloser nicht zu lange, denn nach dem Gründungscoaching können Sie ggf. im Nebenerwerb schon starten und den Markt vorbereiten und testen. Geht es schief, lassen Sie es einfach sein.
Daneben gibt es aber auch immer wieder sich ändernde Förderungen, die für Sie interessant sein könnten. Lassen Sie sich dazu keinen Sand in die Augen streuen. Im Wesentlichen haben Sie immer folgende Aufgaben:
- Zuschuss, um Kosten oder Ausgaben zu reduzieren
- teilweise Risikoübernahme im Rahmen von Finanzierungen
Sie können Förderungen aber natürlich auch Mittel zur Vertriebsunterstützung einsetzen. Allerdings sollten Sie sich nicht abhängig von diesen Förderungen machen. Die nächste Wahl oder der nächste Bundeshaushalt kommt schneller, als Sie denken. Es ist gut, wenn Ihr Geschäftsmodell nach dem neuen Haushaltsgesetz auch noch funktioniert.
Das Bundeswirtschaftministerium betreibt eine Förderdatenbank, in der die meisten Förderprogramme von EU, Bund und Ländern dokumentiert sind. Die Förderprogramme der Kommunen sind nicht in der Datenbank zu finden.
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Gründungsfinanzierung
Wer gründet, hat sich als Unternehmer noch nicht bewiesen. Also ist die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns besonders groß. Also freuen sich Banken über Finanzierungsanfragen von Gründern nicht besonders.
Um bei der Bank Sicherheit zu schaffen, sollten Sie sich bewusst machen:
- Wer kein Geld hat, kann mit Geld nicht umgehen. Wer nicht mit Geld umgehen kann, ist ein schlechter Kreditnehmer. Also sollten Sie Eigenkapital vorweisen können.
- Ihre Bonität ist für die Finanzierung entscheidend. Ohne Bonitätsprüfung gibt es nirgends Kredite. Sie sollten also Ihre Bonität vor der Gründung prüfen. Die Bank wird Ihre Schufa abfragen. Machen Sie das vor der Bank. Das können Sie online hier machen oder Sie nutzen die kostenlose Auskunft der Schufa nach DSGVO. Eventuell sollten Sie die Schufa noch bereinigen lassen, bevor Sie eine Kreditanfrage stellen.
- Für die Finanzierung benötigen Sie einen finanzierungsfähigen Businessplan, inklusive Liquiditätsplan, Erfolgsplan, Investitionsplan und ggf. Planbilanzen. Ohne diese Unterlagen werden Sie nicht erfolgreich sein. Diese Unterlagen zeigen der Bank, wie Sie Ihr Geschäft verstanden haben. Also sorgen Sie dafür, dass die Bank aus Ihrem Businessplan herauslesen kann, dass Sie Ihr Geschäft organisatorisch und kaufmännisch verstehen.
- Sie müssen gegenüber der Bank alle Angaben belegen können. Für die typischen Förderkredite sind Berufsabschlüsse und Eignungen detailliert nachzuweisen.
- Die Bank wird von Ihnen immer eine detaillierte Aufstellung der privaten Einnahmen und Ausgaben sowie des Vermögens fordern. Ohne diese Selbstauskunft gibt es kein Geld.
Die wichtigsten Finanzierungsförderungen für Gründer
Allgemeinzugängliche Finanzierungsförderungen für Gründer sind überschaubar. Die wichtigsten Programme sind:
- KFW-Förderkredite
- Förderkredite der Landesbanken
Das wesentliche an diesen Krediten ist: Die Förderbank übernimmt eine Haftungsfreistellung der Bank. Diese Haftungsfreistellung kann bis 80% der Kreditsumme betragen. Das bedeutet, die Bank trägt nur noch ein Kreditrisiko von 20%. Damit werden oft Bagatellgrenzen in der Bewertung unterschritten und die Bank kann eher einen Kredit vergeben.
Sollte die Finanzierung dann noch nicht möglich sein, gibt es die Möglichkeit einer Kreditverbürgung durch die Bürgschaftsbanken. Mit der Bürgschaft der Bürgschaftsbank reduziert sich das Risiko der Hausbank eventuell noch einmal.
Wichtig ist immer: Es handelt sich um Förderinstrumente. Hier wird nichts verschenkt. Die Gründerinnen und Gründer müssen immer selbstschuldnerisch gegenüber der Bank und der Bürgschaftsbank bürgen. Wenn Sie das nicht wollen, scheiden Finanzierungen in der Regel aus.
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Was sind die Erfolgsfaktoren für erfolgreiche Gründungen?
Damit Gründerinnen und Gründer erfolgreich sind, gibt es Erfolgsfaktoren, die Gründerinnen und Gründer im Fokus behalten müssen:
- Sie verstehen das Geschäftsmodell kaufmännisch und organisatorisch.
- Sie haben verstanden, dass niemand außer Sie selbst Probleme angeht und Sie lösen die Probleme konsequent.
- Sie haben verstanden, dass es grundsätzliche Regeln der Wirtschaft gibt, die in ihrem Geschäftsmodell wirksam berücksichtigt sind und zu Gewinn im Unternehmen führen müssen.
- Sie halten sich an den rechtlich möglichen Rahmen und verletzen nicht vorsätzlich Gesetze.
- Sie lösen ein wichtiges Problem, für das genug Kunden zum Lieferdatum gerne zahlen.
- Sie betreiben ein glaubwürdiges Marketing.
- Sie können die versprochene Leistung wirklich sicherstellen.
- Sie passen das Geschäftsmodell an die Marktgegebenheiten an.
- Sie passen das Marketing und den Vertrieb den Marktgegebenheiten an.
- Sie sorgen für schnelle, werthaltige Umsätze nach der Gründung und halten diese Umsätze hoch.
- Sie planen die Liquidität.
- Sie sind nicht unterfinanziert.
- Sie bilden Rücklagen und vermeiden hohe Fixkosten.
- Sie haben eine gute Buchhaltung und ein gutes Controlling.
Gerade in der Anlaufphase hat man oft den Eindruck, die Zahl der Probleme nimmt jeden Tag zu. Dann kommt auch gerne das Gefühl auf, dass man es ja doch nicht schafft. In diesen Situationen machen Sie einmal einen Schritt zurück und bewerten Sie die Größe der Probleme.
Was soll das? Wenn man ein Problem gelöst hat, ergeben sich in der Regel daraus neue, aber kleinere Probleme. Wer also ein großes Problem löst, bekommt dafür immer mehrere neue kleinere Probleme. In der Phase sind Sie dann vielleicht gerade. Die Probleme werden mehr, aber die Probleme werden kleiner. Das heißt: Sie sind auf dem richtigen Weg.
Sie werden diese kleinen Probleme lösen und wenn es ganz kleine Probleme sind, die Sie lösen, haben Sie bald keine Probleme mehr. Dann beginnt die Zeit, über Preiserhöhungen, Umsatzausweitungen, Wachstum oder andere strategische Themen nachzudenken. Das heißt dann: Neue Probleme schaffen, die Sie lösen können.
Verhaltenshinweise und Methoden für erfolgreiche Unternehmer
In der Gründungsphase lauern zahlreiche Herausforderungen, die oft übersehen werden. Um diese frühzeitig zu erkennen und zu bewältigen, ist es wichtig, systematisch nach Problemen zu suchen. Ich möchte hier sind einige bewährte Verhaltenshinweise oder Methoden für Unternehmer aufzählen.
Perspektivwechsel
Andere Menschen sehen die Welt anders als Sie. Wenn Sie mit diesen Menschen erfolgreich zusammenarbeiten wollen, versuchen Sie die Perspektive dieser Menschen einzunehmen. Das gilt für Arbeitnehmer, Lieferanten, Kunden, Behörden und jede andere Institution, mit der Sie zusammenarbeiten. Jeder hat seine Wahrheit. Und diese Wahrheit muss zu Ihrem Vorgehen passen, damit man mit Ihnen gerne zusammenarbeitet.
Ehrlichkeit
Sein Sie ehrlich zu sich und suchen Sie ehrliche Kritik. Menschen, die Sie lieben, kritisieren Sie nicht ehrlich. Lediglich wenn die Wut hochkocht, kommen Wahrheiten von diesen Menschen. Suchen Sie sich Personen, die ehrlich zu Ihnen sein können. Sprechen Sie mit Lieferanten und Kunden. Ganz besonders unzufriedene Kunden sind eine Quell von Wahrheit, die Sie zur Selbstreflexion nutzen sollten. Das tut vielleicht weh, hilft aber auf dem Weg zum Erfolg.
Prüfen Sie nach harten Fakten. Sie fragen Ihre möglichen Kunden: Wollen Sie meine Leistung? Hier erhalten Sie oft toll, ja und unbedingt als Antwort. Das ist aber kein prüfbarer, harter Fakt. Fragen Sie: Zahlen Sie sofort diese Anzahlung, damit Sie meine Leistung bekommen. Jetzt haben Sie eine ehrliche Antwort. Ich will und zahle oder ich will nicht und zahle nicht.
Finanzierung der zu erwartenden Unwägbarkeiten
Planen Sie die Finanzierung und die Liquidität so, dass es funktioniert. Die Umsatzsteuer-ID kommt vielleicht doch nicht schon in 6 Wochen, sondern in 12 Wochen. Die Lieferung des Material ist 3 Monate verspätet. Der Eingang zum Ladengeschäft für Ihre Kunden liegt dort, wo der Wasserrohrbruch ist und aus dem Anlauf wird nichts. Wenn eins sicher ist: Es kommt nicht so, wie Sie glauben. Planen Sie Reserven dafür.
Sprechen Sie mit erfolgreichen Unternehmern und anderen Gründern
Unter den Unternehmern gibt es zwei Kategorien: Eine Kategorie glaubt, die Welt verstanden zu haben. Diese verbreiten oft Halbwissen. Die andere Kategorie weiß, dass jeden Tag neue Überraschungen passieren. Hören Sie zu und überlegen Sie, was das für Sie bedeutet.
Risikoanalyse und Controlling
Unternehmenssteuerung bedeutet Unternehmensplanung. Wann immer Sie etwas planen, treffen Sie Annahmen. Jede Annahme kann falsch sein. Sie wissen es nicht. Was Sie aber sicher wissen: Auf der Basis dieser Annahmen baut Ihre Planung auf. Wenn die Annahmen falsch sind, sollten Sie es frühzeitig erkennen und Ihr Modell vom Geschäft entsprechend korrigieren. Das nennt man Unternehmenssteuerung oder Controlling. Wann immer etwas nicht zu Ihrer Planung passt, sagt Ihnen das: Sie haben nicht alles verstanden. Dann müssen Sie Ihre Planung so anpassen, dass Sie damit die Realität wieder ein bisschen besser verstehen. Controlling bedeutet erkennen, dass es nicht verstanden ist und dafür sorgen, dass es besser verstanden wird.
Behalten Sie dabei alle Risiken im Auge. Auch ein überraschend hoher Gewinn, kann eine schlechte Nachricht sein. Zumindest sagt Ihnen die Überraschung: Sie haben es nicht richtig verstanden. Dort gibt es Risiken.
Lebenslanges Lernen
Lebenslanges Lernen ist für die meisten Menschen eine nichtssägende Phrase. Für Unternehmerinnen und Unternehmer ist es die Voraussetzung für den Erfolg. Es gibt keinen erfolgreichen Gründer, der nicht ständig etwas Neues lernt. Dabei lernt man das meiste, weil es eben doch nicht so funktioniert, wie gedacht.
Verstehen und beobachten Sie den Markt
Bleiben Sie Teil des Marktes und beobachten Sie, was im Markt passiert. Sprechen Sie mit Lieferanten, Wettbewerbern und Kunden. Beobachten Sie den Wettbewerb und versuchen Sie den Markt mit seinen Veränderungen zu verstehen.
Flexibilität ist wichtiger als Positionierung
Wenn Sie Marketingexperten hören, wird ganz häufig über spitze Positionierung gesprochen. Das bedeute, man stellt sich ganz fokussiert auf eine Problemlösung für eine Zielgruppe auf. Das kann man versuchen. Gerade in der Anfangsphase verändert sich das Geschäftsmodell noch. Die Positionierung ändert sich vielleicht noch durch ein einziges Gespräch mit einem Kunden von Grund auf. Das Geschäftsmodell sieht danach komplett anders aus. Das ist dann eben so. Spitze Positionierung ist das Ende eines Prozesses, nicht der Anfang.
Lösen Sie kleine Probleme
Wer große Probleme lösen muss, hat zu lange gewartet. Wenn sich kleine Probleme abzeichnen und diese werden gleich gelöst, wachsen diese Probleme nicht zu großen Problemen. Sorgen Sie dafür, dass Sie die Probleme lösen, wenn Sie noch klein sind.
Denken Sie bei der Lösung der kleinen Probleme immer daran: Ihr Unternehmen wird um Sie gebaut. Faule Kompromisse, insbesondere beim Personal, rächen sich.
Führen Sie
Als freier Unternehmer oder Selbstständiger führen Sie. Sie führen Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden. Wer nicht führt, scheitert. Wer sich selbst nicht führen kann, kann auch niemand anders führen. Arbeiten Sie an Ihren Führungsfähigkeiten, aber achten Sie darauf, dass Sie nicht dem Führungstamtam für das mittlere Management in Großkonzernen aufsitzen.
Wichtige Entscheidungen sind Chefentscheidungen - Erfolgreiche Unternehmer korrigieren mehr Entscheidungen schneller
Je wichtiger eine Entscheidung ist, um so eher müssen Sie diese Entscheidung treffen. Wirklich wichtige Entscheidungen können Sie nicht delegieren. Das gilt ganz besonders für Personalentscheidungen. Zu den Personalentscheidungen gehören auch die vielen Beraterentscheidungen, die getroffen werden.
Machen Sie sich bewusst: Sie können die Zukunft nicht vorhersagen. Ob eine Entscheidung richtig oder falsch war, sehen Sie hinterher. Erfolgreiche Unternehmer korrigieren konsequent Entscheidungen, sobald der Fehler erkennbar ist. Das führt zu schnelleren Reaktionen und es führt zum mehr Korrekturen.
In der Korrektur gibt es für gute Unternehmer auch keine Tabus.
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Gründung mit Unterstützung der Agentur für Arbeit
Warum sollten Arbeitslose mit der Unterstützung der Agentur für Arbeit gründen?
- Die Agentur für Arbeit zahlt Ihnen für die ersten 6 Monate der Selbstständigkeit das ALG1 plus 300€ im Monat. Damit sind zumindest Ihr Lebensunterhalt und die Krankenversicherung gesichert.
- Als Gründer aus der Arbeitslosigkeit können Sie eine Arbeitslosenversicherung abschließt, was Ihre Risiken reduziert.
- Die Agentur für Arbeit zahlt Ihnen ein Gründungscoaching, das Ihnen, wenn Sie einen guten Coach haben, hilft, Fehler zu vermeiden.
Warum sollten Sie das Coaching nutzen?
Wenn Sie den Gründungszuschuss beantragen wollen, können Sie an vielen Stellen in den Formularen oder im Businessplan Fehler machen, der einen Zuschuss ausschließt. Der Coach hilft Ihnen, diese Fehler zu vermeiden.
Die Gründer glauben oft, Sie wüssten viel. Das ist eine Fehleinschätzung. Man ist nicht besonders schlau, nur weil man nicht weiß, welche Herausforderungen auf einen zukommen.
Es ist immer hilfreich, wenn es jemanden gibt, der auch kritisch das Geschäftsmodell hinterfragt und so die Marktfähigkeit des Geschäftsmodells ermöglicht.
Als ich meine erste Firma gegründet habe, war ich wirklich froh, einen guten Coach zu haben. Ich war Führungskraft und hatte wirklich viel Vorbildung. Ich hatte mich mit den Themen intensiv beschäftigt. In der Praxis sieht es aber anders aus. Da ist es gut, jemanden zu haben, den man fragen kann.
Ich kann aber aus der Perspektive heute sagen: Ich war damals wirklich naiv.
Bei mir hat den Coach aber kein Arbeitsamt gezahlt.
Wie sollten Sie den Bildungsträger für Ihr Gründungscoaching mit AVGS der Agentur für Arbeit auswählen?
Der Markt für Bildungsträger ist hart umkämpft. Auf der einen Seite stehen die Bildungsträger unter dem Druck, jeden Kunden mit AVGS auch zu bekommen. Auf der anderen Seite gibt es Druck, Auflagen und Schikanen der Agentur für Arbeit. Ich möchte das Geschäft der Bildungsträger nicht machen müssen.
Nachdem ich mich entschieden habe, dass ich Gründungscoaching anbieten will und so mein Wissen und meine Erfahrungen weitergeben kann, habe ich unterschiedliche Bildungsträger getestet und bin damit zu Startup Profi gekommen. Bei Startup Profi bin ich in einem Umfeld vieler erfolgreicher Unternehmer und Selbstständiger, die das Coaching oft nebenbei aus Spass, so wie ich auch, machen. Startup Profi verpflichtet die Coachs zu Weiterbildung, die ich immer interessant finde. Auch ich, mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen, lerne bei diesen Veranstaltungen. Insgesamt denke ich, dass Gründer aus dem ALG1 bei Startup Profi am besten aufgehoben sind.
Warum ist Startup Profi für Gründerinnen und Gründer mit AVGS eine sehr gute Wahl?
Startup Profi stellt den Gründer und den Erfolg in den Mittelpunkt. Für den Erfolg ist es wichtig, dass der Gründer auch wirklich den Gründungszuschuss bekommt. Aber es gibt auch andere Argumente
- Die Auswahl der Coachs erfolgt bei Startup Profi nach Qualität. Nicht erfolgreiche Coachs müssen wieder gehen.
- Die Coachs bei Startup Profi müssen sich weiterbilden. Die Veranstaltungen zur Weiterbildung sind dabei extrem gut.
- Viele Coachs von Startup Profi sind selbst erfolgreiche Selbstständige oder Unternehmer, die das Coaching aus Spaß nebenbei mitmachen.
- Die Auswahl der Coaches erfolgt bei Startup Profi nach der Eignung für den Gründer. Ein Coach passt zum Gründer und hat auch Erfahrungen in der Branche, die der Gründer anstrebt.
Insgesamt ist also Startup Profi eine sehr gute Wahl zum Gründungscoaching mit der Agentur für Arbeit.
Im Formular unten können Sie direkt Ihren AVGS bei Startup Profi einlösen. In der Regel sollte sich dann am nächsten Wochentag ein Mitarbeiter von Startup Profi bei Ihnen melden.
Wenn ich dann freie Kapazität habe, können Sie gerne das Coaching auch mit mir machen. Ob ich zu dem Zeitraum freie Kapazität habe oder nicht, weiß dann aber der Mitarbeiter bei Startup Profi. In jedem Fall bekommen Sie einen passenden Coach für Ihr Gründungsvorhaben.
Das sagen Mandanten über mich
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